Noch weniger netto vom brutto
DAK-Chef warnt: Pflege- und Krankenversicherung werden steigen!

Die Preise steigen überall – und jetzt auch noch das!
Bis zum Ende dieses Jahres werden den Krankenkassen satte 2,5 Milliarden Euro fehlen – und das bedeutet für Arbeitnehmer in Deutschland: höhere Beiträge. Wir haben ausgerechnet, wie viel weniger netto das für euch ausmacht.
Bei 2.000 Euro brutto - 60 Euro mehr im Jahr
„Wir müssen bei der Krankenversicherung zum Jahresanfang 2025 mit einem Beitragsanstieg von 0,5 Prozentpunkten rechnen und bei der Pflegeversicherung von 0,2 Punkten“, sagt DAK-Gesundheit-Chef Andreas Storm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wer als Arbeitnehmer aktuell 2.000 Euro brutto verdient, der muss aufs Jahr gerechnet 60 Euro mehr für seine Krankenkasse bezahlen. Bei einem Lohn von 3.500 Euro, sind es sogar 108 Euro im Jahr.
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Bruttolohn | KV aktuell | KV vorsl. 2025 | Mehrbelastung pro Jahr |
2.000 Euro | 163 Euro | 168 Euro | 60 Euro |
2.500 Euro | 203 Euro | 210 Euro | 84 Euro |
3.000 Euro | 244 Euro | 252 Euro | 96 Euro |
3.500 Euro | 285 Euro | 294 Euro | 108 Euro |
KV = Krankenversicherung
So berechnet sich der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung
Berechnung für gesetzlich versicherte Arbeitnehmer in Deutschland ab einem Bruttolohn von 2.000 Euro:
Aktuell liegt der Satz für die Krankenversicherung bei 14,6 Prozent, dazu kommt ein Zusatzbeitrag von durchschnittlich 1,7 Prozent. Dieser fällt unterschiedlich aus, je nach dem bei welcher Krankenkasse ihr seid. Insgesamt liegt der Satz also bei 16,3 Prozent. Dieser wird genau zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber bezahlt. Ab dem nächsten Jahr könnte dieser Satz nun auf 16,8 Prozent steigen.
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Das würde ein Anstieg der Pflegeversicherung für euch bedeuten
Bei der Pflegeversicherung könnte der Satz für Kinderlose laut Andreas Storm von aktuell 2,3 Prozent auf 2,5 steigen.
Mit zwei Kindern würde der Satz von 1,45 Prozent auf dann 1,65 steigen.
Bedeutet:
Kinderlose mit einem Bruttolohn von 2.500 Euro, zahlen nicht mehr 57 Euro in die Pflegeversicherung ein, sondern dann 62,50 Euro. Aufs Jahr gerechnet sind das Mehrkosten von 66 Euro. Bei Arbeitnehmern mit zwei Kindern wären das 60 Euro pro Jahr, die im Portemonnaie fehlen.
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Warum müssen die Beiträge aus Sicht des DAK-Chefs steigen?
In beiden Sozialversicherungen gebe es eine stärkere „Ausgabendynamik“ als bisher erwartet, berichtete der Chef der drittgrößten gesetzlichen Krankenkasse DAK. Heißt im Klartext: Es wird mehr ausgegeben, als reinkommt.
Der Fehlbetrag von 2,5 Milliarden Euro bei den Krankenkassen sei überhaupt eine „sehr vorsichtige Schätzung“, sagt Andreas Storm. Und die Lage sei dramatisch: „Die Krankenkassen fahren auf der Felge“.
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„Eigentlich versuchen Regierungen immer, die Beiträge in einem Wahljahr stabil zu halten. Aber diesmal läuft es auf saftige Erhöhungen der Sozialabgaben hinaus“, so der Kassenchef. Keine guten Aussichten fürs nächste Jahr – doch noch ist nichts beschlossen.
(mit dpa)