Zehn Welpen gerettet
Zoll stoppt Qualtransporter - Hunde ohne Wasser in Kisten gesperrt

Kein Platz, kein Wasser, keine Frischluft.
Für zehn Hundewelpen endete am Freitag eine qualvolle Autofahrt. Der Zoll stoppt einen Transporter, der die Tiere von Polen in die Niederlande bringen sollte.
Dem Zoll kommt der Wagen verdächtig vor
Auf der A2 bei Wendeburg (Kreis Peine) in Niedersachsen patrouillieren am Freitag (20. Oktober) Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamts Braunschweig. Gegen 21.00 Uhr erregt ein Transporter aus Polen ihre Aufmerksamkeit: Sie ziehen den Wagen aus dem Verkehr, dirigieren ihn auf eine Autobahnraststätte. Auf der Ladefläche des Transporters finden die Beamten vier Transportboxen: Sie merken direkt, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Die Welpen haben kaum Platz

Insgesamt zehn Welpen stecken in den vier Boxen – viel zu wenig Platz für die jungen Rassehunde. Die Zöllner retten fünf Yorkshire Terrier, drei Malteser, ein Shi Tzu und einen Chihuaha aus dem Fahrzeug. Sie bekamen während der Fahrt kein Wasser zu trinken, außerdem war der Wagen nicht ausreichend belüftet. Trotz der anstrengenden Fahrt sind sie glücklicherweise wohlauf: „Die Welpen waren nicht verängstigt, haben keinen traurigen Eindruck gemacht“, erklärt Zollsprecherin Nadine Battmer im RTL-Gespräch. Aber sie befinden sich in keinem guten Zustand, wie sich später zeigt.
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Junghunde kommen in ein Tierheim
Die Beamten bringen die Welpen in ein Braunschweiger Tierheim: "Dort merkte man ihnen den Wassermangel an, denn sie stürzten sich alle sofort auf den Wassernapf.", so ein Kontrollbeamter des Hauptzollamts Braunschweig. Ein Tierarzt erkennt an den Zähnen der Welpen, dass die Tiere erst zwischen acht und zehn Wochen alt sind: In diesem Alter hätten sie ihr Heimatland Polen noch nicht verlassen dürfen, erklärt der Zollbeamte weiter.
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Den Welpen geht es verhältnismäßig gut
Vor der Ausfuhr müssen Welpen zuerst gegen Tollwut geimpft werden: Das ist frühestens in einem Alter von 12 Wochen erlaubt. Die Impfung der Junghunde aus dem Transporter ist ungültig, weil sie auch noch nicht wiederholt wurde. Deshalb müssen die zehn Rasse-Welpen jetzt mindestens 21 Tagen auf Quarantänestation im Tierheim bleiben. "Den Welpen geht es vorerst gut in ihrer neuen Unterkunft, aber ein Hund leidet leider derzeit unter Durchfall.", so die Amtstierärztin beim Landkreis Peine.
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Gegen den Fahrer des Transporters läuft jetzt ein Ordnungswidrigkeits-Verfahren: Er hat mutmaßlich gegen das Tiertransport- und Tierseuchengesetz verstoßen. (fga)