Ramish K. war ein Zufallsopfer

Mohamed Y. tritt Familienvater (55) an Bahnhofstreppe in den Tod

Der Marokkaner versteckt sein Gesicht.
Der Marokkaner versteckt sein Gesicht beim Prozessauftakt.
RTL
von Kai Räuker und Jule Jänsch

„Blut lief ihm aus den Ohren und der Nase.”
Ein damals 18 Jahre alter Marokkaner soll den Familienvater (55) Ramish K. an einer Bahnhofstreppe in den Tod getreten haben. Beim Prozessauftakt vor dem Landgericht Lüneburg kommen noch mehr Details über den Angeklagten ans Licht.

Marokkaner belästigt am Vorabend Frauen und Kinder

Das Medieninteresse ist groß, die Menschen sind immer noch schockiert über die schreckliche Tat. Am 14. Juli 2024 ist Ramish K. (55) auf der Durchreise, als er auf der Treppe des Uelzener Bahnhofs plötzlich einen wuchtigen Tritt im Brustkorb spürt. Der Mann verliert das Gleichgewicht, stürzt mehrere Meter in die Tiefe. Der Aufprall ist so heftig, dass er an einem Schädel-Hirn-Trauma stirbt. „Das Opfer lag mit dem Kopf nach unten auf der Treppe, Blut lief ihm aus den Ohren und der Nase”, sagt ein Polizist als Zeuge vor Gericht.

Lese-Tipp: Polizei stellt die abscheuliche Tat nach

Auf dieser Treppe verliert der Mann sein Leben.
Auf dieser Treppe verliert der Mann sein Leben.
RTL

Zurück zur Tat: Die Polizisten treffen vor Ort auf Mohamed Y. Ein marokkanischer Asylbewerber, der nur wenige Stunden zuvor aus der Haft entlassen wurde! Wegen Taschendiebstahls und Körperverletzung. Auch am Tatabend war er schon zweimal in Polizeikontakt. Einmal wegen Belästigung, einmal wegen Betäubungsmitteln. Am Abend vor der Tat belästigte er eine Frauengruppe mit Kindern, erzählt der Beamte weiter. „Die Kinder hatten Angst vor ihm.”

Als die Beamten am 14. Juli am Tatort ankommen, finden sie ein Smartphone in der Tasche von Mohammed Y. Es ist das Handy des Familienvaters, der leblos am Boden liegt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann Mord aus Habgier und Raub mit Todesfolge vor. Die Tat habe er unter Einfluss eines psychotischen Erlebens begangen.

Im Prozess vor dem Landgericht Lüneburg soll das Drogenproblem des Asylbewerbers eine große Rolle spielen. Ein Sachverständiger stellt fest, dass er regelmäßig Haschisch oder Marihuana raucht. Hintergrund soll möglicherweise eine Erkrankung sein.

Im Video: Mann tot im Treppenhaus

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Mohamed Y. sei schuldunfähig, aber gefährlich

Beim Prozessauftakt sitzen im Zuschauerraum viele Angehörige des Opfers Ramish K. Der wegen Mordes angeklagte Mohamed Y. sitzt ihnen gegenüber. Er hat einen dreijährigen Sohn, der bei der Kindsmutter lebt.

Lese-Tipp: Er war gerade erst freigelassen worden

„Er verteidigt sich durch sein Schweigen”, sagt sein Anwalt. Die Staatsanwaltschaft hält den Marokkaner für schuldunfähig, aber gefährlich. Was das für sein Urteil bedeutet, werden die nächsten Prozesstage zeigen. Das Urteil fällt nach aktuellem Stand frühestens am 7. Februar.