„Nehmen die Ergebnisse ernst“Nach vernichtendem Öko-Test-Urteil - so reagiert Shein auf die Vorwürfe

Shein äußert sich nach Öko-Test-Klatsche!
Eine riesige Auswahl an Klamotten, die Preise unschlagbar günstig – das Angebot von Shein begeistert Millionen. Eine aktuelle Untersuchung von Öko-Test zeigt allerdings: Die Produkte des Online-Riesen haben ein echtes Chemikalien-Problem und werden oft unter unklaren Bedingungen produziert. Jetzt bezieht das Unternehmen Stellung zu den Vorwürfen!
Schlechte Noten von Öko-Test – was sagt Shein?
21 Kleidungsstücke hatte Öko-Test bei Shein bestellt – vom Babykleidchen über einen Jogginganzug bis hin zu Damensandalen. In Sachen Schadstoffe werden die Tester gleich mehrfach fündig. Das „ungenügende“ Baby Mädchen Kleid mit Einhorn Muster, dunkelblau, Gr. 18- 24M (12,99 Euro) etwa enthält Antimon, das schweißlöslich ist und so über die Haut aufgenommen werden kann. Im Trainingsanzug Shein Teenager Hoodie & Hose & Schwarzes Top, schillernd bunt, Gr. 11- 12Y (19,99 Euro) findet das Labor Dimethylformamid, das als wahrscheinlich fruchtbarkeitsschädigend gilt.
Was sagt das Unternehmen zu den Ergebnissen?
„Shein legt großen Wert auf die Sicherheit und Gesundheit aller unserer Kunden. Wir verlangen von unseren Lieferanten die Einhaltung strenger Kontrollen und Standards, die an europäischen und globalen Standards wie REACH (Europäische Chemikalienverordnung) ausgerichtet sind. Wir arbeiten mit führenden, internationalen externen Prüfagenturen zusammen, um regelmäßige Produkttests durchzuführen und somit sicherzustellen, dass Lieferanten diese Standards einhalten“, erklärt die Firma in einem Presse-Statement.
Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen mit diversen Prüfagenturen außerdem insgesamt über 400.000 chemische Sicherheitstests durchgeführt.
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„Wir nehmen die Ergebnisse von Öko-Test ernst“
Öko-Test hatte im Rahmen des Tests auch den Bereich soziale Verantwortung (CSR) bei Shein kritisiert. Zu jedem Produkt hatte das Test-Team dafür einen Fragebogen an Shein versendet, in dem beispielsweise abgefragt worden war, ob bei der Produktion eine faire Bezahlung und eine Reglementierung der zulässigen Chemikalien stattgefunden hatte. Das Unternehmen hüllte sich in Schweigen – für Öko-Test bezeichnend. Im Teilergebnis CSR, also soziale Verantwortung, hagelte es deshalb in allen Fällen ein „Ungenügend“.
Welche Konsequenzen zieht das Unternehmen?
„Wir nehmen die Ergebnisse von Öko-Test ernst und nehmen vorsorglich, im Einklang mit unseren eigenen Sicherheitsprozessen und Protokollen, die Produkte aus dem Verkauf, von denen Öko-Test sagt, dass sie den gesetzlichen Anforderungen nicht entsprechen würden und führen weitere Untersuchungen durch”, heißt es seitens Shein weiter.
Die Zulieferer von Shein seien verpflichtet, die festgelegten Unternehmensstandards einzuhalten, einschließlich chemischer Kontrollen. Man habe robuste Richtlinien und Mechanismen zur Steuerung der Lieferkette entwickelt und implementiert und halte sich daran.
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Austausch mit Lieferanten - Shein will daran arbeiten
Das Unternehmen halte sich zudem an strenge Anforderungen für Lieferanten bei der Einhaltung von Gesundheits- und Sicherheits-, Arbeits- und Sozialschutz- sowie Umweltstandards und geltenden Gesetzen und Vorschriften, versichert das Unternehmen.
Es habe sich bei regelmäßigen Anhörungen von Lieferanten bereits „eine kontinuierliche Verbesserung der Leistung und Compliance unserer Lieferantenpartner gezeigt“, heißt es abschließend in der Mitteilung. (mjä)