„Ich muss jetzt mit einem kranken Körper umgehen” „heute-show”-Star Christine Prayon über ihr Leben mit dem Post-Vac-Syndrom

Frau am Mikrofon
Kabarettistin Christine Prayon hat durch die Corona-Impfung einen Impfschaden. „Es geht wirklich eher um ganz handfeste Dinge wie: Schaffe ich das?”, sagt sie jetzt in einer TV-Doku
dpa

Wenn ein kleiner Pieks das Leben auf den Kopf stellt.
Corona, Impfung, Lockdown – für die meisten Menschen ist das längst Vergangenheit. Aber es gibt auch jene, die bis heute mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben. Zu ihnen gehört Kabarettistin Christine Prayon, die als Birte Schneider jahrelang Teil der ZDF „heute-show” war. Bei ihr wurde Post-Vac als Folge einer Corona-Impfung diagnostiziert. Wie sie damit lebt, darüber spricht Prayon jetzt in einer TV-Doku.

Für Christine Prayon hatte der kleine Pieks große Folgen

Auch wenn sich in der kalten Herbstzeit die Corona-Fälle wieder häufen – die Infektion hat an Schrecken verloren. Rund 65 Millionen Menschen haben sich in Deutschland gegen das Virus impfen lassen. Der Impfstoff habe viele Menschen und insbesondere Vorerkrankte vor schweren Verläufen oder dem Tod beschützt, sagt Arzt und Autor Dr. Eckart von Hirschhausen in seiner ARD-Dokumentation „Hirschhausen und der lange Schatten von Corona”. Für die allermeisten blieb die Impfung folgenlos, für manche hatte sie allerdings weitreichende gesundheitliche Konsequenzen.

So wie für die Kabarettistin Christine Prayon. Neun Tage nach der ersten Impfung habe sie die ersten Auffälligkeiten bemerkt, erzählt die 50-Jährige im Gespräch mit Hirschhausen. Dennoch hätte sie zum Schutz vor Corona beschlossen, sich die zweite Dosis verabreichen zu lassen. Es folgten weitere Symptome. Heute leide sie unter einem Herzschaden, Muskelschwäche, Zittern, Herzschmerzen, Schwindel, Durchblutungsstörungen und extremer Erschöpfung.

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Jeden Tag fragt sich „heute-show”-Star Christine Prayon: „Schaffe ich das?”

Von Termin zu Termin hetzen, gelegentlich mal ein Auftritt, das ginge heute nicht mehr, sagt Christine Prayon. „Ich muss jetzt mit einem kranken Körper oder mit einer ganz seltsamen Krankheit umgehen, die ich nicht einordnen kann“, sagt sie. Denn auch wenn feststeht, dass sie am sogenannten Post-Vac-Syndrom leidet - viele Erkenntnisse zu der Erkrankung gibt es bislang noch nicht. Unter der Krankheit verstehen Mediziner anhaltende gesundheitliche Beeinträchtigungen infolge einer Covid-19-Impfung. Die Symptome ähneln denen von Long Covid.

Grund für den schlechten Forschungsstand sei laut Hirschhausen der Datenschutz. Dieser erlaube es nicht, genauere Symptome in Bezug auf personenbezogene Daten zu analysieren. Hier sieht der Mediziner Handlungsbedarf, um Betroffenen gezielt helfen zu können. Christine Prayon berichtet, dass die Krankheit immer wieder in Schüben auftrete: „Immer, wenn ich den Eindruck habe, es geht mir besser, kann ich den Wecker danach stellen, dass ich einen Tag oder eine Woche später den absoluten Absturz wieder erlebe.“

Die Kabarettistin berichtet, dass sie sich früher oft um vieles einen Kopf gemacht habe, heute sei das anders: „Es geht gar nicht mehr so sehr darum: Wird das gut? Bin ich gut? Es geht wirklich eher um ganz handfeste Dinge wie: Schaffe ich das?” Die Hoffnung auf Besserung habe sie aber nicht verloren. Vor allem ihre Familie gebe ihr die Motivation, durchzuhalten: „Ein Kind bedeutet immer, ich darf die Hoffnung nicht aufgeben”, so Prayon, die Mutter eines Sohnes ist. (ude)