Die Kabarettistin Christine Prayon kritisiert Umgang mit Andersdenkenden „Birte Schneider“ rechnet mit der „heute-show“ ab: DAS sind die Gründe, warum sie nicht mehr dabei ist

Christine Prayon verlässt die „heute show“
Mehr als zehn Jahre war Christine Prayon bei der „„heute-show“ als Reporterin Birte Schneider zu sehen. Nun sagt die Schauspielerin und Kabarettistin, Andersdenkenden würden in der Sendung lächerlich gemacht. Auch Jan Böhmermann kritisiert sie.

Christine Prayon:"Stimmung gegen Andersdenkende"

Oliver Welke, heute show
Oliver Welke am Schreibtisch seiner "heute-show".

"Ich habe mit der Art, wie die großen gesellschaftlich prägenden Themen seit Corona behandelt werden, zunehmend Bauchschmerzen bekommen. Ich habe auch mit den Verantwortlichen dort geredet und betont, dass ich mich nicht daran beteiligen will, Andersdenkende der Lächerlichkeit preiszugeben“, sagt Christine Prayon im Interview mit der Wochenzeitung „kontext“.

Satire dürfe aus ihrer Sicht die Diskussionen nicht in eine Richtung treiben. Besonders beim Krieg in der Ukraine werde immer wieder „Stimmung gegen Andersdenkende gemacht. Das hat nach meinem Dafürhalten nichts mehr mit Satire zu tun“, so Prayon.

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Christine Prayon kritisiert auch Jan Böhmermann

ARCHIV - 17.02.2020, Berlin: Jan Böhmermann, TV-Entertainer, und Gewinner des Preises für Unterhaltung, lächelt bei der Preisverleihung der «Journalistinnen und Journalisten des Jahres 2019». Wer die geheimen Dokumente der hessischen Verfassungsschützer zur rechtsextremen Terrorzelle NSU an die Öffentlichkeit durchgesteckt hat, ist noch unklar. Das Landeskriminalamt ermittelt. (zu dpa: "Geleakte NSU-Berichte: Keine Ermittlungen gegen Böhmermann") Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
TV-Satiriker Jan Böhmermann
bsc cul sei, dpa, Christophe Gateau

Anders als bei einem Spielfilm, wie etwa im Tatort, müsse sie sich mit der Rolle in der „heute- Show“ identifizieren. Das muss sich schon mehr oder weniger mit dem decken, was ich als Christine Prayon auf der Bühne mache."

Und gerade bei der TV-Satire fühle sie sich schnell in eine Ecke gedrängt. „Wann bin ich rechts, wann bin ich eine Verschwörungstheoretikerin, eine Schwurblerin? Ich habe Fragen, ich habe Kritik, ich möchte mich äußern dürfen, ich möchte auch zuhören dürfen, ich möchte auch den hören, der für das Letzte gehalten wird.“ Sie könne mit Satire nichts anfangen, die das nicht möglich macht.

Und auch von Jan Böhmermann und seinem „ZDF Magazin Royale“ ist Christina Prayon überhaupt nicht begeistert. Besonders eine Situation stößt ihr auf: "Da ging es um Nichtgeimpfte, und dann lehnte er sich zurück und zeigte zwei Stinkefinger. Ich dachte, wie kann man das machen?" Sie bezeichnet das als „Spaltung“ und sagt: "Da finde ich mich nirgendwo mehr wieder."

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"Schlussstrich"

Der „heute-show“-Sender ZDF reagiert auf den Ausstieg der Kabarettistin: „Christine Prayon hat seit 2011 im Ensemble der „heute-show“ mitgewirkt, ebenso wie bei der „Anstalt“. Sie hat die unregelmäßige Zusammenarbeit auf eigenen Wunsch beendet. Die Zusammenarbeit haben wir sehr geschätzt und lassen die Tür für weitere Auftritte offen“, so das ZDF gegenüber der „Bild“-Zeitung. Auf die konkreten Vorwürfe geht der Sender nicht ein.

Auch wenn ihr das ZDF noch offengelassen, dass sie wieder zurückkehren darf, ist es für Christina Prayon nun ein „Schlussstrich“. Auch wegen einer Erkrankung, war sie seit September letzten Jahres nicht mehr in der „heute-show“ zu sehen. (dbl)

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