Besser genau hinschauen! Sie schaden sogar der Fruchtbarkeit! Viele Kosmetika stark belastet

Schönes Make-up braucht auch das richtige Licht - am besten schattenlos und blendfrei.
In zahlreichen Produkten fanden Forscher gefährliche Stoffe. (Symbolbild)
Monique Wüstenhagen/dpa-tmn

Sollten wir uns besser nicht mehr schminken?
Fast 300 auf dem europäischen Markt erhältliche Kosmetikprodukte enthalten gesundheitsgefährdende oder umweltschädliche Chemikalien. Zum Teil stehen die Stoffe im Verdacht, krebserregend zu sein oder der Fruchtbarkeit zu schaden. Was Kunden jetzt tun sollten.

285 Produkte enthalten gefährliche Chemikalien

Das geht aus einem Bericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hervor. Die EU-Behörde mit Sitz in Helsinki fand unter anderem in Eyelinern und Liplinern sowie in Haarspülungen und Haarmasken Inhaltsstoffe, die in solchen Produkten verboten sind, weil sie in der Umwelt nur langsam abgebaut werden oder gesundheitsgefährdend sind.

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Die ECHA hat im Zeitraum von November 2023 bis April 2024 knapp 4.500 Kosmetika in 13 europäischen Ländern untersucht – unter anderem in Deutschland, Österreich, Dänemark und Italien. Dabei haben sich die Fachleute vor allem die Liste der Inhaltsstoffe angesehen.

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285 der untersuchten Produkte – rund 6 Prozent – enthielten dem Bericht zufolge gefährliche Chemikalien. Dabei handelte es sich hauptsächlich um die Stoffe Perfluorononyl Dimethicone und Decamethylcyclopentasiloxan, auch D5 oder Cyclopentasiloxane genannt. Der erstgenannte Stoff gehört zu den PFAS-Chemikalien. Diese werden auch Ewigkeitschemikalien genannt, weil sie sich in der natürlichen Umwelt nicht abbauen.

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Sämtliche Preiskategorien betroffen

Laut ECHA-Bericht haben die nationalen Behörden Maßnahmen ergriffen, um die Produkte mit den gefährlichen Inhaltsstoffen vom Markt zu entfernen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung liefen die Nachforschungen demnach noch in etwa der Hälfte der Fälle.

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Die Chemikalienagentur rät Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Liste der Inhaltsstoffe bei Kosmetika auf die oben genannten Chemikalien hin zu überprüfen. Die Behörde unterstrich, dass die gefährlichen Stoffe in Produkten sämtlicher Preiskategorien gefunden wurden.

An dem ECHA-Projekt nahmen Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland, Island, Italien, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Norwegen, Rumänien und Schweden teil. Wie viele Produkte in welchen Ländern gefährliche Inhaltsstoffe enthielten, ging aus dem Bericht nicht hervor. (dpa)