Säugling liegt tot im Abfall

Babyleiche in Wien gefunden – Mutter unter dringendem Tatverdacht

von Natascha Größ und Sebastian Stöckmann

Der vermisste Säugling aus Wien ist tot!
Die Polizei bestätigt auf RTL-Anfrage den Fund einer Babyleiche. Das Kind wurde im Abfall auf dem Gelände der Klinik Favoriten entdeckt. Die Mutter steht unter dringendem Tatverdacht und wurde festgenommen.

Wien: Obduktion soll Identität des toten Babys klären

Die Polizei habe mit einem Großaufgebot „bis spät in die Nacht” das Klinikgelände abgesucht, sagt Polizeisprecherin Anna Gutt am Freitag zu RTL. „Der Suchradius wurde dann heute Früh erweitert, nachdem laufende Ermittlungen in diese Richtung gewiesen haben.” Am Freitag um 10 Uhr sei der Leichnam des Säuglings gefunden worden.

„Es wurde eine gerichtsmedizinische Untersuchung angeordnet”, erklärt die Sprecherin. Die Todesursache werde aber wohl erst in einigen Tagen feststehen. „Vorrangig ist, dass die Identität des Säuglings geklärt wird.” Zwar liege es nahe, dass es sich bei dem toten Baby um den vermissten Säugling aus der Klinik handelt – bestätigt sei dies aber noch nicht.

„Die Mutter ist dringend tatverdächtig und wurde auch schon festgenommen”, berichtet Gutt. Die Frau habe sich noch nicht geäußert. „Es gibt keine Anhaltspunkte zu einem Motiv, es gibt keine Anhaltspunkte zu dem Vorgehen der Mutter.”

Bei dem toten Säugling handelt es sich nach Angaben des österreichischen Portals heute um ein Mädchen. Es soll in eine Decke eingewickelt und in einen Plastiksack gelegt worden sein, bevor es in den Müll geworfen wurde. Die Mutter ist laut heute 30 Jahre alt und befand sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand.

Der Vater des Kindes wurde nach Angaben des Standards schon am Donnerstag befragt. Gegen ihn bestehe kein Tatverdacht.

Station in Wiener Krankenhaus ist gut gesichert

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Der Säugling verschwand aus einem Krankenhaus im Wiener Stadtteil Favoriten.
dpa

Zuvor war bekannt geworden, dass die österreichische Polizei intensiv nach einem Neugeborenen sucht. Das erst eine Woche alte Baby war am Donnerstag aus einer Klinik in der Hauptstadt Wien verschwunden. Die Ermittler standen vor einem Rätsel – und hatten keine eindeutigen Hinweise darauf, dass der Säugling entführt wurde.

„Die Mutter hat das Zimmer für kurze Zeit verlassen. Als sie zurückkam, wurde sie bereits von der Stationsschwester darauf aufmerksam gemacht, dass das Baby nicht mehr in seinem Gitterbett sei”, sagte Polizeisprecherin Anna Gutt zu RTL. „Die Mutter gab bei ihrer Rückkehr an, nicht zu wissen, wo sich das Kind befindet.”

Die junge Mutter und das Neugeborene waren auf der Neonatologischen Station der Klinik im Wiener Stadtteil Favoriten untergebracht. Typischerweise werden dort Frühgeborene oder Babys betreut, die eine besondere intensivmedizinische Betreuung benötigen. Die Station ist gut abgesichert, alle Zimmer von außen versperrt. Nur angemeldete Besucher oder Mitarbeiter der Spezialabteilung haben Zutritt zur Station.

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Wien-Favoriten: Keine Spur von vermisstem Neugeborenen

Am Donnerstag um 11.30 Uhr schlug das Krankenhaus bei der Polizei Alarm: Ein Säugling werde vermisst, es gebe von ihm keine Spur. Mittags waren mehrere Hundestaffeln der Polizei im Einsatz, konnten das Baby jedoch nicht aufspüren. „Neugeborene haben noch nicht so einen typischen Geruch wie ein erwachsener Mensch”, erläuterte die Polizeisprecherin. „Die Hunde haben Schwierigkeiten, diesen Geruch einwandfrei zu identifizieren.”

Die Ermittler suchten das komplette Krankenhausgelände ab, zerlegten jeden Mülleimer. Auch eine Nachtdrohne mit Wärmebildkamera kam zum Einsatz. Anna Gutt erklärte: „Dass sich das Kind noch auf dem Areal befindet, ist unwahrscheinlich.”

Laut österreichischen Medien wurde auch schon gegen die Eltern und im Familienumfeld ermittelt. Nun deutet vieles darauf hin, dass die Mutter tatsächlich etwas mit dem Tod ihres Babys zu tun hat.