„Wir wollten nur Freude schenken”
Mann stellt Weihnachtsbaum vor Kita auf – 3.000 Euro Strafe!
„Der Weihnachtsmann wird doch auch nicht bestraft, wenn er nachts durch den Schornstein kommt.”
Florian Schröder stellt auf dem Gelände einer Hamburger Kita einen geschmückten Tannenbaum auf. Doch was als Überraschung geplant war, endet mit einer Anzeige! Schröder landet vor Gericht und soll 3.000 Euro Strafe zahlen.
Kita zeigt den Weihnachtsboten an
Als Florian Schröder am Dienstag (19. November) den Gerichtsaal betritt, hält er eine eingepackte Spielzeug-Eisenbahn in der Hand. Ein Geschenk, das unter dem Tannenbaum für die Kinder lag. Heute sitzt er auf der Anklagebank, weil er in der Nacht des 6. Novembers 2023 einen Christbaum vor der Kita „Mobi” im Hamburger Stadtteil Lokstedt aufstellt. Festlich geschmückt und mit Geschenken darunter. Damit möchte der Gründer eines Baum-Shops den Kindern eine Freude zur Adventszeit machen. Doch bei der Leitung der Kita sorgt die Aktion nicht gerade für weihnachtliche Glücksgefühle. Im Gegenteil: Sie zeigen den 53-Jährigen an!

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Kurz nach der Aktion hat Florian Schröder Post im Briefkasten. Er soll 3.000 Euro Strafe zahlen, weil er unerlaubt das Kitagelände betreten hat. „Warum fühlt man sich bedroht von einem Weihnachtsbaum mit Holzspielzeug darunter. Das ist doch gelinde gesagt, absurd”, sagt der Angeklagte vor Gericht und schüttelt ungläubig den Kopf. Das finden auch seine Unterstützer, die in T-Shirts mit der Aufschrift „Kein Baum ist illegal” ihren Standpunkt deutlich machen.
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Verurteilung wegen Hausfriedensbruchs
Die Kita hat sich auch in den vergangenen Jahren gegen das Aufstellen eines Christbaumes entschieden. Grund dafür seien aber keine religiösen Motive. Im Jahr 2023 begründen sie die Entscheidung damit, dass sie bereits zahlreiche andere Bräuche wie beispielsweise einen Adventskranz geplant hätten. Jetzt möchten sie sich auf RTL-Anfrage nicht äußern. Florian S. räumt im Prozess ein, dass er das Gelände betreten hat, um den Baum aufzustellen. „Jeder kann die Pforte öffnen. Es ist nicht erkennbar, dass es nicht betreten werden darf”, sagt sein Anwalt Ali Moradzadeh.
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Die Richterin beschreibt die Rechtslage trotz guter Intention als relativ simpel: „Es ist nicht erwünscht, dass jeder dieses Gelände betritt. Das hat man zu respektieren.“ Florian S. hätte gewusst, dass die Kita keinen Tannenbaum aufstellen will. Dafür muss er nun zahlen: 3.000 Euro und die Gerichtskosten kommen auf ihn zu. Der 53-Jährige nimmt das Urteil hin und plant trotz allem schon die nächste Tannenbaum-Aktion: „Wir möchten 50 Kitas im Bundesgebiet einen Weihnachtsbaum schenken. Vielleicht den Kitas, die uns als Gegenleistung nicht verklagen.”