Traurige Gewissheit in Döbeln
Vermisste Valeriia (9) ist tot
Die Polizei hat Valeriias Leiche gefunden!
Bei der Suche nach dem vermissten Mädchen ist die Polizei in einem Waldstück auf den leblosen Körper der Neunjährigen gestoßen. Das teilt Polizeipräsident Carsten Kaempf bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (12. Juni) in Chemnitz mit.
Polizei bestätigt: Gefundene Leiche ist das vermisste Mädchen
„Wir sind nun in der Gewisseheit, dass es sich um die kleine Valeriia handelt”, so die Leiterin der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz Mandy Kürschner. „Der Verlust eines Kindes zerreißt einem das Herz”, ergänzt der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf. Im Wald an einer Durchgangsstraße machen Polizisten die traurige Entdeckung. „Abseits jeglicher Waldwege, tief im Unterholz”, sagt Mandy Kürschner. Noch immer ist der Leichenfundort weiträumig abgesperrt. Ermittler sichern Spuren in dem Gebiet, aus dem heraus Zeugen am Montag (10. Juni) Hilferufe gehört haben wollen. Ein Bestattungsfahrzeug steht am Wegesrand, auch das Technische Hilfswerk unterstützt die Ermittler.
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„Das Kind ist gewaltsam zu Tode gekommen”, so Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Hinweise auf ein Sexualverbrechen gebe es derzeit nicht, so die Sprecherin der Chemnitzer Staatsanwaltschaft, Ingrid Burghart. Eine Mordkommission ermittelt. Die Ermittlungen würden sich nun „auf den sozialen Nahbereich” des Mädchens konzentrieren, teilt die Polizei mit. Gerade einmal knapp vier Kilometer sollen den Fundort und Valeriias Elternhaus voneinander trennen. Wann und wie Valeriia verschwunden ist, ermittelt die Polizei noch. Hinweise darauf, dass sie vor der Schule in einen Bus gestiegen sei, können nicht bestätigt werden.
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Fundort „wahrscheinlich auch Tatort”
Bei dem Leichenfundort soll es sich laut Polizeisprecherin Jana Ulbricht auch um den mutmaßlichen Tatort handeln. Die Polizei betrachte weiterhin verschiedene Hypothesen zu Valeriias Verschwinden. Nähere Details zur Auffindesituation des Mädchens nennen die Ermittler derzeit nicht.
Tagelang wurde fieberhaft nach Valeriia gesucht
Das aus der Ukraine stammende Mädchen lebt mit seiner Mutter seit 2022 in Deutschland. Der Vater kämpft zurzeit an der Front in der Ukraine. Valeriia macht sich am frühen Morgen des 3. Juni auf den Weg zur Schule, kommt dort jedoch nie an. Hunderte Polizisten haben daraufhin nach dem Mädchen gesucht. Hunde, Drohnen und Hubschrauber sind im Einsatz gewesen. „Ohne die Suchmaßnahmen hätten wir Valeriia bis heute nicht gefunden”, so Kürschner.
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Auf der Suche nach Valeriia haben Ermittler Funkzellendaten ausgewertet, bekannte Sexualverbrecher in der Umgebung überprüft und etliche Anwohner befragt. Auch die Mutter der Neunjährigen wird mehrmals vernommen. Der Entscheidende Hinweis ist bisher jedoch ausgeblieben. Die Mutter des Mädchens wird psychologisch betreut. „Wir sind auch heute bei ihr”, sagt der Polizeipräsident Carsten Kaempf. Auch zu dem in der Ukraine lebenden Vater der Neunjährigen habe man bereits am Dienstagabend nach dem Fund der Leiche Kontakt gehabt. „Wir alle sind sehr betroffen und schockiert über den Tod der kleinen Valeriia”, sagt Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) am Mittwoch (12. Juni). Döbeln sei erschüttert. (xes, amo)