Aufbahrung, Abschied, Papst-Wahl
Tod von Papst Franziskus – RTL kennt das strenge Ablaufprotokoll des Vatikan
Wie geht es jetzt weiter?
Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag beginnen im Vatikan die offiziellen Trauerzeremonien. Das Kardinalskollegium bereitet sich auf das Konklave vor, oder anders formuliert: Die Wahl eines neuen Papstes.
Nach dem Tod von Papst Franziskus: So sieht der Ablaufplan aus
Am Ostermontag stirbt Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Einen Tag später trafen sich laut des Portals katholisch.de 60 Kardinäle, um über die anstehenden Trauerfeierlichkeiten zu beraten. Laut Protokoll des Vatikan muss ein Papst zwischen dem vierten und dem sechsten Tag nach seinem Tod beigesetzt werden.
Strenger Ablauf der Trauerfeiern
Zuständig für den Ablauf der Trauer-Zeremonien ist der Camerlengo, der Kämmerer der katholischen Kirche. Dies ist derzeit Kardinal Kevin Farrell, der auch den Tod des Papstes offiziell mitteilte.
Zunächst nahmen Vatikan-Mitarbeitende am offenen Sarg Abschied. Am Mittwoch (23. April) wurde der Leichnam in den Petersdom überführt, wo Gläubige am aufgebahrten Sarg trauern können. Bei Papst Benedikt waren das Hunderttausende, bei seinem Vorgänger Johannes Paul II. sogar mehrere Millionen. Erst am Abend vor der Beisetzung, die am kommenden Samstag stattfindet, wird der Sarg vom Kämmerer verschlossen.
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Papst Franziskus widmete sein Leben der heiligen Maria
Die Trauermesse findet am Freitag (25. April) auf dem Petersplatz statt. Anschließend wird Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt. Dies geschieht auf seinen eigenen Wunsch. Dort bekommt er ein schlichtes Grab mit der Inschrift „Francisus”. In seinem Testament hat er festgehalten, dass er sein priesterliches und bischöfliches Wirken stets der „Mutter unseres Herrn, der heiligsten Maria”, anvertraut habe. Und diesen Wunsch will er auch über den Tod hinaus zum Ausdruck bringen.
Konklave wird durch Vorkonklave bestimmt
Bis zur Bestattung des Papstes trifft sich täglich das Kardinalskollegium zur sogenannten Vorkonklave. Am Ende dieser Versammlungen wird der Zeitpunkt des eigentlichen Konklaves bestimmt. Außerdem sprechen sie über mögliche Kandidaten und die Lage der Kirche. Das Konklave findet frühestens am 15. und spätestens am 20. Tag nach dem Tod statt.
Was ist eigentlich das Konklave?
Nach einer Messe im Petersdom ziehen die Kardinäle, die noch unter 80 Jahren alt sind, zur Wahl des neuen Papstes in die Sixtinische Kapelle ein. Derzeit gibt es 153 Wahlberechtigte von fast allen Kontinenten der Welt. Die Kardinäle treten zur Stimmenabgabe einzeln vor, leisten ihren Eid und legen einen Zettel mit einem Namen in die Urne. Zum Papst gewählt wird, wer mehr als zwei Drittel der Stimmen bekommt.
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Farbe des Rauches entscheidet, ob es neuen Papst gibt
Bis zu zweimal täglich werden die Stimmzettel nach den Wahlgängen verbrannt. Mittels Chemikalien wird der Rauch weiß oder schwarz gefärbt. Weiß, wenn die Wahl erfolgreich war. Schwarz, wenn die Wahl nicht erfolgreich war. Obwohl das Konklave in jüngster Zeit nicht sehr lange dauerte, kann sich die Papstwahl hinziehen. Mitunter mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate. (paw)