Todesursache noch unklarSchock auf Föhr! Mann stirbt nach Streit mit Sicherheitsdienst auf Jahrmarkt

Wie konnte es so weit kommen?
Auf der Nordsee-Insel Föhr (Schleswig-Holstein) herrscht Entsetzen: Nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit einem Sicherheitsdienst ist am Samstagabend (18. Oktober) ein 35-jähriger Mann in Wyk ums Leben gekommen.
Sicherheitsmänner sollen auf seinem Rücken gekniet haben
Eben noch lautes Lachen, Musik und bunte Kirmeslichter – die Nordseeinsel Föhr feierte am Samstag ausgelassen ihren beliebten Jahrmarkt. Doch laut Polizei soll es gegen 20 Uhr auf dem Gelände plötzlich zu einem Streit zwischen dem Mann und drei Sicherheitskräften gekommen sein – mit verheerenden Folgen. Rettungskräfte versuchten verzweifelt, den 35-Jährigen zu reanimieren, aber er starb noch am Tatort.
Wie genau es zu der Tragödie kam, ist laut Polizei noch unklar. Ein Augenzeuge schilderte jedoch dramatische Szenen. Er habe beobachtet, wie mehrere Sicherheitsmänner minutenlang auf dem Rücken des 35-Jährigen gekniet hätten, der bäuchlings am Boden gelegen habe. „Er zeigte bereits keine Regung mehr. Sanitäter, die danebenstanden, griffen zunächst nicht ein. Als die Sicherheitsmänner von dem Mann abließen, war er tot“, berichtete der Zeuge am Sonntag der Bild. Die Staatsanwaltschaft Flensburg bestätigt einen Vorfall auf dem Jahrmarktsgelände: „Dort ist durch das eingesetzte Securityunternehmen ein Störer zu Boden gebracht worden”, sagt Oberstaatsanwalt Bernd Winterfeldt am Montag im Gespräch mit RTL. Inwiefern der Mann gestört habe, wolle man allerdings noch nicht sagen.
Video-Tipp: 26-Jähriger gefesselt und stranguliert gefunden
Ergebnisse der Obduktion stehen noch aus
Die drei Männer der Sicherheitsfirma werden zunächst festgenommen, kurz darauf aber wieder freigelassen: „Es liegen keine Haftgründe vor, sodass sich die drei beteiligten Mitarbeiter des Securityunternehmens wieder auf freiem Fuß befinden”, sagt Bernd Winterfeldt. Der Leichnam des 35-Jährigen wurde bereits am Sonntag obduziert. Die Ergebnisse stehen jedoch noch aus - unter anderem werde auf Laborergebnisse gewartet. Möglicherweise könnten diese am Dienstag vorliegen.
Die Föhr Tourismus GmbH, Veranstalter des Jahrmarktes, sprach den Angehörigen des Verstorbenen ihr Beileid aus. Die FTG betont: „Der Vorfall ereignete sich auf einer Freifläche des Geländes und steht in keinem Zusammenhang mit einem Fahrgeschäft.” Nach dem tragischen Ereignis wurde der Jahrmarkt zunächst abgebrochen. In Absprache mit der Polizei und der Familie des Verstorbenen soll er am Montag fortgesetzt werden. Allerdings mit kürzeren Öffnungszeiten bis 21 Uhr. Die Ermittlungen der Mordkommission laufen weiter. (ise)
Verwendete Quellen: dpa, BILD