Ein Kerzenmeer für den 8-jährigen Fabian. Hunderte kommen am Abend zum Trauern in die Pfarrkirche Sankt Marien in Güstrow.
Ich habe das Gefühl, das ist wie so ein kollektives Trauma, was jetzt gerade hier in der Stadt herrscht. Und wer, wenn nicht wir als Kirche, können den Ort dazu bieten?
Zeitgleich sind Ermittler in dem Wald, in dem eine Spaziergängerin gestern Vormittag eine Kinderleiche fand. Das Waldstück befindet sich nahe des Ortes Kleinubal, rund 15 Kilometer südwestlich von Güstrow, wo Fabian bei seiner Mutter lebte. Sein Vater wohnt in Kenia, fünf Kilometer vom Fundort der Leiche. Freitag hatte Fabian die Wohnung seiner Mutter verlassen und war nicht zurückgekehrt. Die Polizei hatte knapp vier Tage nach dem Grundschüler gesucht, mit Drohnen, Leichenspürhunden und Tauchern. Nach dem Fund im Wald gehen sie von einem Gewaltverbrechen aus.
Schon unüblich, dass man einen leblosen Körper irgendwo im Wald findet, gerade auch einer minderjährigen Person. Das heißt also, hier wird zunächst mal vom Schlimmsten ausgegangen.
Parallel zur Arbeit am Fundort werden jetzt Zeugen befragt und Überwachungskameras der öffentlichen Verkehrsmittel ausgewertet. Denn während die Menschen in Güstrow trauern und auch nach dem Gottesdienst Kerzen niederlegen, will die Polizei vor allem eins – das mutmaßliche Verbrechen aufklären.