Tragödie an Aussichtsturm in Pforzheim
„Die Eltern sind schockiert”
Eine ganze Stadt steht unter Schock!
Am Wochenende stürzen sich drei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren von einem 40 Meter hohen Aussichtsturm in den Tod. Die unfassbare Tragödie erschüttert die Schulgemeinschaft der Gymnasiastinnen und wirft vor allem eine Frage auf: warum? Eine Bekannte einer der Familie hat jetzt mit RTL über den Schock und die Trauer gesprochen.
Spendenkampagne für betroffene Familien der Pforzheimer Mädchen gestartet

Die Familie ist am Boden zerstört, berichtet die Frau, die anonym bleiben möchte. Sie kennt die Familie eines der Mädchen seit Jahren und engagiert sich nun in einer Spendenkampagne, um sie in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Es gehe darum, die Beerdigungskosten zu decken und den Familien in ihrer Trauer ein wenig den finanziellen Druck zu nehmen.
Alle drei Mädchen kämen aus „ganz normalen Familien”, in denen es keinerlei Anzeichen für Probleme gegeben habe, betont die Frau. Zwei der Mädchen würden sich sogar seit dem Kindergarten kennen, seien „also quasi viele Jahre zusammen, so wie Schwestern”. Über das Mädchen aus der Familie, die sie kenne, sagt sie:. „Das Mädel war wirklich wie ein Engel, wird auch Engel bleiben. Das ist traurig”.

Das Mädchen sei „nett, aufgeschlossen” gewesen, erzählt sie. Ein wirklich „helles Kind.” Es sei immer bereit gewesen, zu helfen und war gut in der Schule. Umso schwieriger sei es für die Eltern, mit dem Verlust, der nicht mit Worten zu beschreiben ist, umzugehen. „Die Eltern sind schockiert, besonders der Vater”, sagt die Frau. Sie sagt, er habe einen Herzinfarkt erlitten. Er sei momentan im Krankenhaus. „Mama will gar nicht darüber sprechen, weil sie will einfach nur verstehen: aus welchem Grund?” Es habe keinerlei Anzeichen für eine solche Handlung gegeben. Man müsse sich vorstellen: „Drei Kinder von einer Klasse und jetzt sind einfach die drei Mädels nicht mehr da.” Eine Situation, die für die betroffenen Familien, aber auch das gesamte Schulumfeld unendlich schwierig sei.
Schock in der Schulgemeinschaft des Gymnasiums
Die drei Schülerinnen besuchten dieselbe achte Klasse eines Pforzheimer Gymnasiums. Auch laut Schulleiter Bernhard Steger gab es keinerlei Anzeichen, die auf eine solche Tat hingedeutet hätten. An der Schule herrscht große Betroffenheit. Das Gymnasium hat bereits Trauerräume eingerichtet und bietet psychologische Unterstützung an. „Wir versuchen, unseren Schülerinnen und Schülern Sicherheit zu geben und für sie da zu sein“, sagt Steger am Montag (2. Dezember) zu RTL.
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Stille Trauer am Aussichtsturm Hohe Warte in Pforzheim

Der Aussichtsturm Hohe Warte, von dem die Mädchen sprangen, ist mittlerweile abgesperrt. Trauernde Menschen haben Blumen, Kerzen und handgeschriebene Briefe abgelegt, die an die drei Mädchen erinnern sollen. Allein in diesem Jahr sind dort zwölf Menschen gestorben. Lokalpolitiker fordern daher, den Turm zu schließen.
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Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen
Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über deine Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.
Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800 1110111 oder 0800 1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.