„Lässt uns sprachlos zurück“

Drei tote Mädchen an Aussichtsturm in Pforzheim gefunden

Seit dem Vorfall am Donnerstag ist der Turm vorerst gesperrt. Doch das reicht nicht: Es wird über Sicherheitsmaßnahmen und Konsequenzen für den Aussichtspunkt diskutiert.
An diesem 40 Meter hohen Turm wurden drei tote Mädchen gefunden.
RTL
von Bastian Hauk, Claire Luna Auselt und Lydia Gleich

Erschütternder Fall in Pforzheim!
In der Stadt in Baden-Württemberg werden drei tote Jugendliche unter einem 40 Meter hohen Aussichtsturm gefunden. Jetzt werden Forderungen nach einer Sperrung des Turms immer lauter, denn dort soll es bereits zu mehreren Todesfällen gekommen sein.

Die Teenager werden zusammen gefunden

Bei den Toten soll es sich um drei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren handeln. Die Jugendlichen seien am frühen Donnerstagabend von einem Passanten entdeckt worden, meldet die Polizei. Der Spaziergänger habe noch Rettungskräfte verständigt, aber für die Jugendlichen kam jede Hilfe zu spät.

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Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an. Bisher gebe es keine Hinweise auf Fremdverschulden, bestätigt ein Polizeisprecher auf Anfrage von RTL.

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Der Ort ist für Todesfälle bekannt

Forderungen nach einer dauerhaften Absperrung des Turms gibt es schon länger. Denn der tragische Vorfall sei nicht der erste an dem rund 40 Meter hohen Turm, sagt CDU-Politiker Markus Hieke im Interview mit RTL. Es soll bereits der zwölfte tödliche Vorfall allein in diesem Jahr gewesen sein.

Seine eigene Geschichte zum Aussichtsturm bringt Hieke immer wieder dazu, höhere Sicherheitsstandards vor Ort zu fordern. Sein eigener Sohn habe dort vor zweieinhalb Jahren beim Spielen vor einer Leiche gestanden. Hieke denke oft an die Situation zurück: „Glücklicherweise war dort noch eine andere erwachsene Person, die auch direkt zu meinem Sohn gesagt hat ‘Dreh dich weg, schau nicht hin!’“

Zurzeit ist der Aussichtspunkt von der Stadtverwaltung gesperrt, normalerweise ist der Turm Tag und Nacht begehbar. Eine gute Absicherung wäre das Mindeste an Konsequenz, fordert Markus Hieke. Seit dem Vorfall am Donnerstag sind erneut mehrere politische Stimmen laut geworden, sich noch mal neu mit dem Aussichtspunkt auseinanderzusetzen. Damit solche tragischen Vorfälle nicht erneut passieren.

In Pforzheim trauern die Menschen um drei Teenager. Sie wurden tot an dem Aussichtsturm gefunden. Es war bereits der zwölfte tragische Todesfall dort in diesem Jahr.
Drei Kerzen stehen am Aussichtsturm.
RTL

Große Anteilnahme in Pforzheim

In einer gemeinsamen Stellungnahme finden Oberbürgermeister Boch und Landesrat Bastian Rosenau klare Worte nach dem tragischen Vorfall. „Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt den Familien, Freunden und Angehörigen, die mit unermesslichem Schmerz konfrontiert sind. Nicht nur als Amtspersonen, sondern auch als Familienväter macht uns dieser Verlust dreier junger Menschenleben tief betroffen, erfüllt uns mit unendlicher Traurigkeit und lässt uns sprachlos zurück“, heißt es bei Facebook. Am Aussichtsturm stehen Kerzen als Zeichen der Trauer.

Hier findest du Hilfe in schwierigen Situationen

Solltest du selbst von Suizidgedanken betroffen sein, suche dir bitte umgehend Hilfe. Versuche, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über deine Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Wenn du schnell Hilfe brauchst, dann findest du unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800 1110111 oder 0800 1110222 Menschen, die dir Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.