Hat Dr. Johannes M. noch mehr Menschen getötet?

Mord-Ermittlungen gegen Berliner Palliativarzt – Haftbefehl um zwei Todesfälle erweitert

Vergiftete er auch noch zwei weitere Kranke?
Hat der Berliner Palliativarzt Dr. Johannes M. (40) mehr Menschen auf dem Gewissen als bisher bekannt? Die Staatsanwaltschaft erweitert den Haftbefehl um zwei Fälle wegen des Verdachts des Mordes. Beim Auswerten von Patientenakten stoßen Ermittler auf weitere Ungereimtheiten.

Berlin: Dr. Johannes M. soll aus Mordlust getötet haben

Bei den Ermittlungen gegen den Berliner Palliativmediziner Dr. Johannes M., der mindestens acht Menschen getötet haben soll, sind bei der Auswertung von Patientenakten weitere Verdachtsfälle aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin den Haftbefehl gegen den Todes-Arzt um zwei Fälle erweitert. Der Arzt befindet sich seit dem 6. August 2024 in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, zwischen dem 24. Juni 2022 und dem 24. Juli 2024 acht in der Betreuung seines Arbeitgebers, eines Pflegedienstes, stehende Patientinnen und Patienten ermordet zu haben.

Lese-Tipp: Berliner Palliativarzt soll acht Menschen getötet haben

In fünf Fällen soll er – vermutlich zur Vertuschung seiner Taten – Feuer in den Wohnungen seiner Opfer gelegt haben. Zwischenzeitig sind verstorbene Patienten des Arztes exhumiert und die Leichen untersucht worden. Die zwei weiteren verdächtigen Todesfälle betreffen eine Frau (25) aus Berlin-Buckow sowie eine 57-Jährige aus Kreuzberg. Der 25-Jährigen soll der Arzt ein tödliches Gemisch verschiedener Medikamente verabreicht haben, so die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung. Auch die 57-Jährige soll an einem tödlichen Medikamenten-Cocktail gestorben sein, heißt es.

Palliativärzte begleiten schwerstkranke Menschen, um deren Schmerzen zu lindern. Die betroffenen Patienten befanden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt nicht in einer akuten Sterbephase.

Video-Tipp: Berliner Palliativarzt soll acht Menschen getötet haben

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Kripo sucht weiterhin Zeugen

Die Beamten suchen nach weiteren Fällen und bitten um Hinweise: Gibt es noch Kolleginnen und Kollegen des Tatverdächtigen oder Angehörige von Betreuten, die bisher keinen Kontakt zur Polizei hatten, aber ebenfalls Verdachtsmomente beim Tod ihrer Angehörigen und/oder Patienten hatten?

Die 2. Mordkommission des Landeskriminalamtes Berlin bittet die Betreffenden, sich unter der Telefonnummer (030) 4664–911222 oder per Mail an lka112@polizei.berlin.de zu melden. (xes)