Milliardäre horten immer mehr Vermögen Mit ihrem Vermögenszuwachs könnten Superreiche 3,8 Milliarden Menschen aus der Armut befreien

Dubai ist für viele Menschen Synonym für unbegrenzten Reichtum und Luxus
Dubai ist für viele Menschen Synonym für unbegrenzten Reichtum und Luxus
iStock Sergei Chuyko

Superreiche Milliardäre haben immer mehr, während Milliarden Menschen bettelarm sind.
Dieses Ungleichgewicht prangert die Entwicklungsorganisation Oxfam an. Sie zählt auf, dass das Vermögen der Milliardäre in den G20-Staaten im vergangenen Jahr um 2,2 Billionen Dollar gestiegen ist. Dieser jährliche Vermögenszuwachs würde ausreichen, um 3,8 Milliarden Menschen aus der Armut zu befreien.

Unabhängige Experten prangern „Notstand der Ungleichheit“ an

Die Kosten hierfür beliefen sich auf 1,65 Billionen Dollar pro Jahr. Die Organisation bezieht sich dabei auf die von der Weltbank definierte Armutsgrenze von 8,30 Dollar pro Tag., so Oxfam.

Die Organisation forderte vor dem G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer am 22. und 23. November in Johannesburg Bundeskanzler Friedrich Merz und die anderen Staats- und Regierungschefs auf, ein internationales Gremium gegen Ungleichheit zu schaffen. Zudem betonte Oxfam, man müsse die Besteuerung von Superreichen vorantreiben und Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit zurücknehmen.

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Die Bekämpfung der Ungleichheit ist ein zentrales Thema des Gipfels, an dem die Präsidenten der USA und Chinas nicht teilnehmen werden. Die südafrikanische G20-Präsidentschaft hat dazu die erste Analyse dieser Art in Auftrag gegeben. Ein von dem Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz geleiteter Sonderausschuss unabhängiger Experten spricht von einem „Notstand der Ungleichheit“. Oxfam begrüßt die Empfehlung des Ausschusses, ein neues internationales Gremium zur weltweiten Bekämpfung von Ungleichheit einzurichten. Dieses solle eine ähnliche Rolle einnehmen wie der Weltklimarat (IPCC) bei der Klimakrise.

„Weltweit fügt die wachsende Ungleichheit der Menschheit schweren Schaden zu“

„Weltweit fügt die wachsende Ungleichheit der Menschheit schweren Schaden zu“, sagte Oxfam-Sprecher Tobias Hauschild. Merz und die anderen Staats- und Regierungschefs der G20 sollten sich klar für die Schaffung eines solchen Gremiums zur Bekämpfung der Ungleichheit aussprechen. Zudem müsse die auf dem G20-Gipfel in Brasilien gestartete Initiative für eine globale Besteuerung von Superreichen umgesetzt werden.

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Zudem dürfe es nicht sein, dass sich immer mehr Regierungen durch weniger Entwicklungszusammenarbeit aus ihrer internationalen Verantwortung stehlen, monierte Hauschild. „Mit den Kürzungen im Entwicklungsetat im Bundeshaushalt 2026 sendet auch die Bundesregierung ein fatales Signal an die ärmsten Länder der Welt.“ (uvo)

Verwendete Quellen.; Reuters; dpa