20-jähriger Hamburger soll Teil der weltweiten Plattform sein
Missbrauchs-Netzwerk im Internet: Das ist über „764” bekannt

Das alles macht sprachlos!
Die Polizei Hamburg hat einen 20-Jährigen wegen Verdachts auf Mord an einem Kind festgenommen. Er soll Teil der Gruppe „764” sein, die im Internet agiert und zahlreiche Kinder sexuell missbraucht haben soll. Das ist über das Netzwerk bekannt.
15-Jähriger gründete die Online-Gruppe „764”
US-Medienberichten zufolge wird „764” vor wenigen Jahren ins Leben gerufen. Gründer der Gruppe: der damals 15-jährige Bradley Cadenhead. Der Name des laut FBI weltweit agierenden losen Netzwerks ergebe sich aus den ersten Ziffern der Postleitzahl von Cadenheads Heimatort Stephenville in Texas (USA). Von dort aus soll der inzwischen verurteilte Teenager ein wahres Schreckens-Geflecht aufgebaut haben.
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Im Video: Festnahme durch Hamburger Polizei
Täter fordern verstörende Inhalte
Mitglieder seien auf beliebten Online-Plattformern wie Gaming-Seiten und Social Media unterwegs, wo sie sich zunächst mit Kindern oder Teenagern anfreunden, berichtet der US-Sender ABC. Die Mitglieder der Online-Gruppe drängten ihre minderjährigen Opfer dann etwa dazu, pornografische Inhalte zu erstellen, Haustiere zu quälen, sich selbst zu verletzen – oder gar umzubringen. Die US-Sicherheitsbehörde FBI berichtet, dass teilweise Opfer im Alter von nur neun Jahren identifiziert wurden.
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Laut US-Behörden verlangen die Täter Fotos und Videos von den verstörenden Szenen – oder wollen, dass Opfer sie live streamen. Mit den Inhalten erpressen die Täter die Kinder und Jugendlichen. FBI-Vizedirektor David Scott spricht in US-Medien von einem „starken Anstieg der Aktivitäten”.
FBI ermittelt gegen hunderte Mitglieder
Wie viele Mitglieder „764” hat, ist unklar. Doch wie das FBI im Mai 2025 bekanntgibt, laufen derzeit alleine in den Vereinigten Staaten mehr als 250 Ermittlungen in Zusammenhang mit dem kriminellen Netzwerk. Beamte befürchten, dass die Online-Gruppe mittlerweile tausende Beteiligte weltweit angelockt haben könnte.
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Während also aktuell etliche Ermittlungen laufen, wird Gründer Bradley Cadenhead schon vor einiger Zeit das Handwerk gelegt: Wegen des Besitzes von Kinderpornografie wird er im Jahr 2023 zu einer 80-jährigen Haftstrafe verurteilt. (dbr)
Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen
Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.
Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.