Böser Matcha?Angelica landet wegen Trendgetränk im Krankenhaus!

TikTokerin Angelica wegen Matcha im Krankenhaus
TikTokerin Angelica musste wegen zu viel Matcha ins Krankenhaus.
TikTok/emilys.beauty.room_

Kommt der Hype zu einem bösen Ende?
In den vergangenen Jahren wuchs Matcha-Tee immer mehr zum Trendgetränk heran. Zwischenzeitlich gab es sogar eine Matcha-Knappheit, und das grüne Pulver wurde zum Luxusgut erklärt. Doch nun tauchen immer wieder TikTok-Videos auf, die Matcha-Liebhaber im Krankenhaus zeigen. Macht das Getränkt etwa krank?

Immer mehr junge Frauen im Krankenhaus – dank Matcha-Tee?

„Ruhe in Frieden, meine Matcha-Sucht!“ Mit diesem Slogan verabschieden sich aktuell Dutzende TikTok-User von ihrer Matcha-Obsession, darunter auch Angelica und Lynn. Die US-Amerikanerinnen zeigen in ihren Videos, wie sie im Krankenhaus eine Bluttransfusion bekommen. Die jungen Frauen leiden unter akutem Eisenmangel, Lynn sogar unter Blutarmut!

„Ich war ständig müde, hatte schlimmen Juckreiz und mir war ständig kalt“, erzählt sie Newsweek. Ihr Hausarzt habe sofort ein Blutbild gemacht und sie anschließend für eine Transfusion ins Krankenhaus geschickt. Offenbar soll ihr hoher Matcha-Tee-Konsum – zwei bis drei Tassen pro Tag – ihren Eisenhaushalt förmlich leergesaugt haben. „Ich darf nur noch zwei Tassen pro Woche trinken!“, schreibt auch Angelica auf TikTok. Der Matcha habe die Eisenaufnahme in ihrem Körper blockiert.

Doch kann das wirklich sein?

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Matcha verhindert die Eisenaufnahme im Körper

Zuerst einmal saugt Matcha den Eisenspeicher nicht leer. Aber er blockiert dessen Aufnahme, wie auch Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht erklärt. „Bei Matcha-Tee geht es speziell um die Oxalsäure, die da sehr, sehr viel drin ist“, sagt er RTL. Das grüne Pulver wird aus zermahlten Matcha-Blättern hergestellt und enthält deshalb bis zu fünfmal mehr Oxalsäure als andere, grüne Teesorten.

„Die Oxalsäure kann das Eisen sozusagen einfangen und damit seine Aufnahme verhindern.“ Eisen sei jedoch wichtig für die Blutbildung. Ein sehr hoher Matcha-Tee-Konsum könne demnach tatsächlich zu Eisenmangel führen.

Die Frage, wie viel Matcha-Tee zu viel Matcha-Tee sei, ist jedoch schwierig zu beantworten. Specht nennt ein bis zwei Kannen pro Tag – das würde in Lynns und Angelicas Fall bedeuten, sie hätten nicht nur drei Tassen, sondern mindestens acht Tassen pro Tag getrunken. Zumindest wenn wir davon ausgehen, dass die Teekanne einen Liter fasst und die Teetassen der beiden durchschnittlich 125 Milliliter. Davon erzählen die beiden nicht – was könnte also sonst noch hinter dem Eisenmangel stecken?

Eisenmangel durch Matcha-Tee? Das ist dran

„Der Eisenmangel kann vor allem auch dann entstehen, wenn noch andere Faktoren hinzukommen”, sagt Specht. „Zum Beispiel eine stärkere Monatsblutung bei Frauen.” Außerdem seien Personen, die sich vegan ernähren und zudem viel Matcha trinken, ebenfalls gefährdet, schreiben Experten der Apotheken Umschau, und gerade der Matcha direkt vorm Essen verhindere die Eisenaufnahme.

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Ein hoher, regelmäßiger Matcha-Tee-Konsum plus weitere Faktoren sind also ausschlaggebend für den akuten Eisenmangel und eine mögliche Blutarmut. Matcha selbst hat zwar den gleichen Effekt und blockiert die Aufnahme, doch je nachdem, wo das Pulver drin ist und wann man es konsumiert, ist der Effekt nicht so groß wie bei dem Tee. Oder anders ausgedrückt: Man trinkt eher mal zwei, drei Tassen Matcha-Tee als mehrere Kuchenstücke zu vertilgen, in denen etwas Matcha verarbeitet wurde.

Daran erkennt ihr Eisenmangel – und das hilft!

Typische Symptome von Eisenmangel sind übrigens brüchige Nägel und Haarausfall, so Specht. Hinzukommen Müdigkeit und Kopfschmerzen, blasse Haut und Konzentrationsstörungen. Sollten die Symptome länger anhalten, solltet ihr einmal bei eurem Hausarzt vorbeischauen. Der kann euch im Zweifel auch Eisentabletten verschreiben.

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Angelica und Lynn wollen ihren Matcha-Konsum auf jeden Fall etwas senken, bis sich ihre Blutwerte normalisiert haben. Aber vielleicht hilft es den beiden schon, den Matcha zwei Stunden vor oder nach dem Essen zu trinken und ihrem Körper damit die Eisenaufnahme etwas zu erleichtern.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, TikTok/lynnshazeen, TikTok/emilys.beauty.room_, Apotheken Umschau