Mord auf Schulhof in Lohr am Main

Valerio G. erschießt Mitschüler (14) von hinten – acht Jahre und sechs Monate Haft!

Francesco S. (kleines Foto) wurde in Lohr am Main getötet.
Francesco S. ist von seinem Mitschüler brutal getötet worden.
von Michaela Johannsen und Gizem Schumann

Gericht entscheidet hinter verschlossenen Türen!

Valerio G. (14) schießt im September 2023 seinem gleichaltrigen Mitschüler Francesco S. auf einem Schulgelände von hinten in den Kopf. Jetzt ist das Urteil gegen den Teenager aus dem unterfränkischen Lohr am Main gefallen: Der Angeklagte wird wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Deutscher gesteht tödlichen Schuss vor Gericht

Valerio G. habe den Schuss nicht absichtlich abgegeben, sagt er. In seinem letzten Wort entschuldigt sich der Jugendliche bei den Hinterbliebenen und sagt, ihm tue das alles leid.

Für die Staatsanwaltschaft steht von Anfang an fest: Valerio G. hat aus reiner Mordlust gehandelt. „Er hat die Tat nur begangen, um jemanden zu töten“, erklärt ein Sprecher damals zur Anklageerhebung. Die Tatwaffe, eine Neun-Millimeter-Pistole, gehörte legal einem Nachbarn des Beschuldigten. Wie der Schüler an die Waffe kam, ist öffentlich nicht bekannt.

Der mutmaßliche Täter wurde am Samstag dem Haftrichter vorgeführt
Valerio G. bei seiner Vorführung vor dem Haftrichter.
RTL

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Die Anklagebehörde forderte eine Jugendstrafe von acht Jahren und neun Monaten. Die Höchststrafe liege bei zehn Jahren. Der Verteidiger des Täters schloss das Mordmerkmal der Heimtücke aus, er beantragte eine Jugendstrafe von sechs Jahren wegen Totschlags.

Lohr am Main: Valerio G. soll geplant haben, jemanden zu töten

Schulkameraden erzählten der Polizei, Valerio G. habe Gewaltfantasien geäußert und geplant, jemanden zu töten. Er soll sich für Killer interessiert und sich selbst als Killer bezeichnet haben. Warum musste ausgerechnet Francesco S. sterben? Eine quälende Frage für die Eltern des getöteten Teenagers, die eine Antwort haben wollen.

Die Familie des Jungen stammt aus Italien. „Wir sind vor vielen Jahren aus dem unsicheren und kriminellen Umfeld von Neapel in diese Kleinstadt ausgewandert“, erzählt Vater Toni (40) im RTL-Interview. „Wir sind vor Gewalt geflohen und haben uns hier integriert. Wer hätte damit rechnen können, dass unser Sohn ausgerechnet hier erschossen werden würde?“

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Die beiden Jugendlichen gingen auf dieselbe Mittelschule in der Kleinstadt im Spessart. Nach der schrecklichen Tat stand der Angeklagte seit dem 3. Mai vor Gericht. Da Valerio G. noch ein Jugendlicher ist, fand der Prozess hinter verschlossenen Türen statt.