Mitschüler bei Würzburg erschossen

Täter entschuldigt sich bei Francescos (†14) Eltern

Eine Fotocollage mit zwei Männern.
Seine Eltern beschreiben das Opfer Francesco S. (links) im RTL-Interview im Mai als ausgeglichenen und fröhlichen Menschen.
Privat/DPA

Die Plädoyers sind gesprochen!
Valerio G. gibt vor Gericht zu, seinem 14 Jahre alten Mitschüler mit einer Pistole in den Kopf geschossen zu haben. In seinem letzten Wort entschuldigt sich der heute 15-Jährige bei der Familie des getöteten Francescos.

Tödlicher Kopfschuss soll Versehen gewesen sein

Es würde ihm alles unglaublich leid tun, sagt Valerio G. vor dem Landgericht Würzburg. Auch seine Mutter habe vor Ort Worte an die Hinterbliebenen gerichtet.
Doch obwohl der Teenager die Tat gesteht, behauptet er, den tödlichen Schuss im September 2023 nicht absichtlich abgegeben zu haben. Wie er das angebliche Versehen begründet, ist nicht bekannt.
Die Staatsanwaltschaft sieht das anders: Der damals 14-Jährige soll seinem Mitschüler auf dem Schulgelände in Lohr am Main (Bayern) heimtückisch von hinten in den Kopf geschossen haben. Daher fordert die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung wegen Mordes und eine Jugendstrafe von acht Jahren und neun Monaten.

Im Video: Die Hintergründe zur Blutat

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Verteidiger plädiert auf Totschlag

Die Verteidigung des deutschen Jungen plädiert vor Gericht auf Totschlag. Anders als die Staatsanwaltschaft sieht die Verteidigung kein Mordmerkmal gegeben und fordert eine Jugendstrafe von sechs Jahren, teilt eine Sprecherin des Landgerichts Würzburg mit. Der Anwalt habe die Forderung damit begründet, da vor allem das Mordmerkmal der Heimtücke aufgrund von Rekonstruktionen und der Umstände der Tat ausgeschlossen werden könne.

Mord oder Totschlag? Urteil am Montag erwartet

Der ganze Prozess findet in Würzburg unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wie die Eltern des getöteten Francescos die Entschuldigung des Teenagers aufgenommen haben, ist nicht bekannt. Im Mai erzählen sie im RTL-Interview, dass sie im Prozess vor allem auf Antworten hoffen. Am Montag (5. August) wird das Urteil gegen den Teenager erwartet. (jsi/dpa)