Video entstand kurz vor tödlichem Angriff Bürgermeister-Killer Roland Drexler jagte kaltblütig sein Opfer
Es sind die letzten Momente im Leben von Franz Hofer (64).
Auf einem Video ist zu sehen, wie der Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau (Österreich) eine Straße entlangfährt. Er wird von einem Wagen verfolgt – am Steuer: sein späterer Mörder.
Überwachungskamera filmt, wie Bürgermeiste Franz Hofer verfolgt wird
Die Überwachungskamera eines Unternehmens hat die Szene festgehalten; die Aufnahmen liegen der Kronen Zeitung vor. Hofer ist am Montag auf dem Weg zur Fußpflege. Um 8.20 Uhr und 26 Sekunden biegt der Bürgermeister Richtung Fußpflege-Institut in der Ortschaft Fraunschlag in Altenfelden (Oberösterreich) ab. Dort soll er öfter Kunde gewesen sein.
Genau eine halbe Minute später taucht an derselben Stelle ein VW Caddy auf. Er gehört Roland Drexler (56), dem mutmaßlichen Täter. Was die Aufnahmen nicht mehr zeigen: Rund 100 Meter später kommt es auf einem Parkplatz zum Streit zwischen den beiden, Drexler schießt auf den Bürgermeister. Der will noch fliehen, bricht aber auf einer Wiese zusammen und stirbt.
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Österreich: Roland Drexler erschießt auch Ex-Polizisten
Der Todesschütze steigt in seinen Wagen und fährt davon: Offenbar ist er nun auf einer anderen Straße zu seinem zweiten Opfer unterwegs, wie die Kronen Zeitung schreibt. Auf dem Video taucht er kein zweites Mal auf. Dafür ist 16 Minuten später ein Polizeiwagen mit Blaulicht zu sehen, der Richtung Fußpflege-Institut fährt. Kurz darauf sind auch Notarzt und Retter vor Ort.
Inzwischen ist bekannt: Roland Drexler war zu diesem Zeitpunkt schon bei seinem zweiten Opfer, einem 64-jährigen Ex-Polizisten. Auch ihn soll er erschossen haben.
Streit unter Jägern als Motiv für Doppelmord?
Drexler ist seit dem Doppelmord auf der Flucht. Beim Streit zwischen ihm und den Opfern sei es um „jagdliches Fehlverhalten” gegangen, teilte die Staatsanwältin am Dienstag mit. Die Getöteten waren Jagdleiter oder ehemalige Jagdleiter und sollen Roland Drexler in der Vergangenheit angezeigt haben, wie Gottfried Mitterlehner vom Landeskriminalamt mitteilte.
Die Polizei beschützt derzeit rund 50 Personen, die ebenfalls ins Visier des flüchtigen Killers geraten könnten. Laut Ermittlern hat Drexler zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe bei sich. (bst)