RTL-Politikchef mahnt nach Kanzler-Klatsche

Jetzt hat Friedrich Merz ein Misstrauensproblem!

Das Kanzler-Desater von Friedrich Merz hat Folgen!
Der CDU-Chef (69) scheitert im ersten Wahlgang im Bundestag und wird (noch?) nicht neuer Bundeskanzler – weil er nur 310 Stimmen bekommt und sich somit auch 18 der insgesamt 328 Vertreter der Schwarz-Roten Koalition aus Union und SPD gegen ihn stellen oder sich enthalten. Ein unermesslicher Schaden, meint RTL-Politikchef Nikolaus Blome.

RTL-Politikchef: „Da ist gleich im allerersten Moment ein Keim des Misstrauens”

Nun sei klar: Es gibt Misstrauen unter den Beteiligten – wie es auch der Ampelkoalition zuvor schon geschadet hat! Denn sowohl SPD und CDU weisen die Verantwortung für die Wahlniederlage von sich, sagen: Wir haben für Merz gestimmt. Die Wahrheit kann das nicht sein, wie die Stimmenauszählung beweist. Blome: „Da ist gleich im allerersten Moment, gleich am allerersten Tag, ein Keim des Misstrauens jetzt in dieser Koalition gesät. Und wie sehr das schaden wird, das wird man dann erst ermessen, wenn sie überhaupt ins Amt kommt.”

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Blome weiter: „Da ist ein tiefer, tiefer Kratzer im Lack. Den kriegt man auch nicht mehr rauspoliert in der nächsten Zeit. Selbst wenn das heute oder in den nächsten Tagen noch klappen sollte im zweiten Wahlgang, wovon man vielleicht sogar ausgehen kann, denn jetzt ist hier allen der Schreck in die Glieder gefahren.” Der RTL-Politikchef vermutet, dass selbst diejenigen Abgeordneten, die mit Nein gestimmt oder sich enthalten haben, nicht so weit gedacht haben. Sie hätten auch nicht erreichen wollen, „dass es hier so knallt”.

Im Video: Was bedeutet die Wahlniederlage für das politische Image?

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Auch Politikwissenschaftler erkennen das Problem

Auch andere Experten erkennen das Problem! Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte sieht nach dem vorläufigen Scheitern der Kanzlerwahl einen Dämpfer für die angestrebte schwarz-rote Koalition. CDU-Chef Friedrich Merz habe jetzt ein Glaubwürdigkeitsproblem, dass er beim ersten Wahlgang nicht gewählt worden sei, sagte Korte im TV-Sender Phoenix. „Die Startmöglichkeiten für ihn, mit vielleicht auch Zauber des Anfangs daherzukommen, die sind verpufft.“ (nlu/mit dpa)