Steckbrief: Friedrich Merz
Friedrich Merz ist ein deutscher Politiker und Parteivorsitzender der CDU. Seit dem 6. Mai ist Merz Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Damit ist Friedrich Merz der zehnte Kanzler, der sechste aus seiner eigenen Fraktion, der CDU.
Darüber hinaus ist er der erste Bundeskanzler seit 1998, der Kinder hat – zwei Töchter, Constanze Merz und Carola Clüsener, sowie einen Sohn, Philippe Merz. Seit 1981 ist Friedrich Merz verheiratet, mit der neuen First Lady Charlotte Merz.
Friedrich Merz’ Werdegang – Studium und Staatsexamen
Friedrich Merz wurde am 1. November 1955 als Sohn des Richters Joachim Merz und dessen Ehefrau Paula geboren. Nach dem Abitur und der Wehrdienstzeit studierte er ab 1976 Jura an den Universitäten in Bonn und Marburg. 1982 schloss er das Studium mit dem Erste Juristischen Staatsexamen ab. Nach dem Abschluss des Zweiten Juristischen Staatsexamens im Jahre 1985 arbeitete Merz von 1986 bis 1989 als Rechtsanwalt beim Verband der Chemischen Industrie.
CDU-Mitgliedschaft – vom Einstieg bis zum politischen Rückzug
Bereits seit 1972 ist Friedrich Merz Mitglied der CDU. Zu diesem Zeitpunkt war Merz noch Schüler. 1989 wurde er ins Europaparlament gewählt, dem er bis 1994 angehörte. Als Mitglied des Deutschen Bundestages war Merz von 1996 bis 1998 Vorsitzender des Finanzausschusses der CDU/CSU-Fraktion und ab dem Jahr 2000 auch Vorsitzender seiner Fraktion.
Nach Differenzen mit Angela Merkel, die nach der Bundestagswahl im Jahr 2002 für sich selbst den Fraktionsvorsitz beanspruchte, wurde Friedrich Merz zum Stellvertreter gewählt, trat von diesem Amt allerdings 2004 zurück. Nach erneuten parteiinternen Differenzen erklärte Merz, nicht mehr bei der Bundestagswahl 2009 antreten zu wollen, und schied aus dem Parlament aus.
Friedrich Merz als Lobbyist
Bereits während seiner politischen Tätigkeit hatte Merz bei mehreren Unternehmen Beratungs- und Kontrollfunktionen inne, so unter anderem bei der Geschäftsbank HSBC Trinkaus & Burkhardt, beim AXA-Konzern, der DBV-Winterthur Holding AG und der Deutsche Börse AG.
Zudem ist er seit 2016 Aufsichtsratsvorsitzender der BlackRock Vermögensverwaltung sowie seit 2017 Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens Köln/Bonn. Als Rechtsanwalt ist Friedrich Merz bereits seit 2005 in der internationalen Kanzlei Mayer Brown LLP tätig, seit 2014 als Partner und Senior Counsel.
Merz’ Rückkehr in die Politik
Nachdem Merz seit 2009 politisch nicht mehr in Erscheinung trat, gab er im Oktober 2018 bekannt, beim CDU-Bundesparteitag im Dezember 2018 als Parteivorsitzender und Nachfolger von Angela Merkel kandidieren zu wollen. Er trat nicht zuletzt auch auf Betreiben Wolfgang Schäubles gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn an, unterlag jedoch im 2. Wahlgang mit 48,25 Prozent denkbar knapp Kramp-Karrenbauer.
Im Januar 2021 trat Merz erneut für den Parteivorsitz an. Auch im zweiten Versuch musste er sich gegen seinen Konkurrenten geschlagen geben: Armin Laschet wurde zum Mann an der Spitze der CDU gewählt. Dieser gab den CDU-Vorsitz jedoch nach der verlorenen Bundestagswahl im September des gleichen Jahres wieder ab. Merz kandidierte ein drittes Mal und setzte sich gegen Norbert Röttgen und Helge Braun durch. Im Januar 2022 wurde Friedrich Merz offiziell als Parteichef bestätigt.
Friedrich Merz wird am 6. Mai 2025 Bundeskanzler von Deutschland
Bei den Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 geht die CDU mit einem Ergebnis von 22,6 Prozent aus der Wahl. Als stärkste Kraft im Bundestag schlug Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den CDU-Chef Friedrich Merz als Bundeskanzler-Kandidaten vor.
Am 6. Mai 2025 fand dann die Bundeskanzlerwahl statt. Merz erreichte im ersten Wahlgang nur 310 Stimmen – somit fehlten ihm sechs Stimmen, um die nötige Mehrheit von 316 Stimmen zu erlangen – ein Novum! Denn noch nie zuvor wurde ein designierter Bundeskanzler im ersten Wahlgang nicht gewählt . Ein Rückschlag für Friedrich Merz und die CDU – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass 307 Abgeordnete gegen ihn gestimmt haben.
Ein zweiter Wahlgang wäre nach Artikel 63 Grundgesetz binnen vierzehn Tagen möglich – bei dieser Bundeskanzlerwahl passierte die zweite Wahlrunde bereits an demselben Tag, nur wenige Stunden später. Im zweiten Wahlgang erhält der CDU-Chef mit 325 Stimmen die Mehrheit und gewinnt somit die Wahl.
Merz nimmt die Wahl an. Kurz darauf ernennt der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seinem Amtssitz, Schloss Bellevue, Friedrich Merz offiziell zum Bundeskanzler. Zusätzlich vergibt Steinmeier die Ernennungsurkunden an die 17 Minister aus Merz’ Kabinett – damit ist die neue Bundesregierung komplett.