Dringend erwartete Entlastung für PassagiereTicketsteuer soll sinken – Fluggesellschaften atmen auf

Luftverkehr
Flüge ab Deutschland könnten jetzt endlich günstiger werden (Symbolbild)
picture alliance/dpa

Werden Flüge endlich wieder günstiger?
Die Bundesregierung plant, die Ticketsteuer für Flüge ab Juli 2026 zu senken. Das soll den deutschen Luftverkehr wieder wettbewerbsfähiger machen, der unter hohen Steuern und Gebühren leidet.

Airlines ziehen sich wegen Ticketsteuern aus Deutschland zurück

Die Luftfahrtbranche schlägt schon länger Alarm: Airlines machen einen Bogen um Deutschland. Das hat bereits spürbare Folgen für Reisende hierzulande. Die schwarz-rote Koalition will nun zum 1. Juli 2026 die Ticketsteuer im Luftverkehr senken. Das teilte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach dem Koalitionsausschuss mit.

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Er sprach von einer Größenordnung von etwa 350 Millionen Euro zugunsten der Luftverkehrsindustrie in Deutschland. Wenn es damit Steuerausfälle geben sollte, würden diese in Verkehrsetat verbucht. Im Mai 2024 wurde die Luftverkehrsteuer deutlich erhöht. Das verteuert potenziell Passagierflüge von deutschen Flughäfen.

Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD angekündigt, die Erhöhung zurückzunehmen. Dies ist bisher unter Hinweis auf knappe Kassen aber nicht passiert.

Luftverkehr wächst langsamer

Die Steuer für Starts von deutschen Flughäfen war 2011 von der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung zur Etatsanierung eingeführt worden. Im Inland und auf Kurzstrecken sind pro Flug 15,53 Euro fällig, für Mittelstrecken 39,34 Euro und für fernere Ziele 70,83 Euro. Zahlen müssen dies die Fluggesellschaften.

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Im Oktober hatte der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) berichtet, dass der Luftverkehr in Deutschland auch im kommenden Winterflugplan langsamer wächst als im europäischen Ausland. Um Deutschland machten die Airlines wegen immer weiter steigender Steuern und Gebühren einen zunehmend großen Bogen, sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.

Standortkosten haben sich verdoppelt

Die staatlichen Standortkosten aus den Gebühren für Flugsicherung und Luftsicherheit sowie aus der Luftverkehrssteuer haben sich seit 2019 mehr als verdoppelt und sind laut BDL die höchsten in Europa. Die international tätigen Airlines stationieren ihre Flugzeuge zunehmend an Standorten mit niedrigeren Einstiegskosten.

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Gestrichen wurden hierzulande insbesondere innerdeutsche Flüge und Direktverbindungen auch von kleineren und mittleren Flughäfen ins europäische Ausland. (dpa/ajo)

Verwendete Quellen: dpa