Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD
Familien, Arbeitnehmer, Arbeitslose – was die Pläne der Merz-Regierung für euch bedeuten
Wird mein Leben endlich einfacher?
Diese Frage stellen sich jetzt Millionen Deutsche. Mieten, Energie, Lebensmittel sind in den letzten Jahren so viel teurer geworden. Da bleibt immer weniger zum Leben übrig. Dagegen will die Koalition jetzt mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen angehen. Hier könnt ihr Punkt für Punkt lesen, welche das sind und was sie euch bringen sollen.
„Verantwortung für Deutschland”
144 Seiten ist das Papier lang, auf das sich die Verhandler von CDU, CSU und SPD geeinigt haben. Es geht um innere Sicherheit, um die Flüchtlingsfrage, die Aufrüstung der Bundeswehr und natürlich um die Frage, wie Deutschlands Wirtschaft wieder auf die Beine kommt. Aber es geht auch darum: Wie können Arbeitnehmer entlastet und Familien gestärkt werden? Diese Punkte betreffen Millionen von uns.

Steuern
Ganz konkret wird der Koalitionsvertrag hier noch nicht. Aber bis Mitte der Wahlperiode sollen kleinere und mittlere Einkommen entlastet werden. Um wie viel - und wann genau - ist allerdings noch nicht klar.
Klar ist dagegen, dass Überstunden bei Vollzeit-Jobs in Zukunft steuerfrei sind. Das sollte einen Anreiz für Arbeitnehmer schaffen, mehr zu leisten, wenn es dann auch mehr bringt.
Und wer einen weiten Weg zu Arbeit hat, könnte in Zukunft schon ab dem ersten Kilometer 38 Cent abrechnen. Laut Finanztip könnten so bei 20 Kilometern Job-Weg 140 Euro im Jahr gespart werden.
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Strom und Heizen
Die Koalition will die Strompreise für alle senken. Und zwar um 5 Cent pro Kilowattstunde. Immerhin kostet eine Kilowattstunde im Moment durchschnittlich etwas über 30 Cent.
Das Heizungsgesetz der Ampel wird zudem abgeschafft - keiner muss also vorerst damit rechnen, dass er Technologien in seinen Keller einbauen oder bezahlen muss, die über seine finanziellen Möglichkeiten gehen.
Gastronomie
Die Umsatzsteuer für Schnitzel, Pommes oder Salat soll wieder sinken. Von 19 auf sieben Prozent. Das soll vor allem die Wirte entlasten. Es könnte aber auch bei uns allen ankommen, wenn es hilft, die Preise in Restaurants nicht noch weiter steigen zu lassen.
Arbeitslose
Hier wird es vermutlich größere Härten geben, wenn die Pläne in die Tat umgesetzt werden. Eine Grundsicherung soll das Bürgergeld ersetzen. Wie hoch sie ausfallen soll, ist noch nicht klar. Aber dass die Regeln sich verschärfen, ist so gut wie sicher. Wer dann als Arbeitsloser zumutbare Arbeitsangebote ablehnt, muss damit rechnen, dass die gesamte staatliche Unterstützung gestrichen wird.
Renten
Das Renteneinstiegsalter soll nicht weiter steigen und das Rentenniveau bis zum Ende des Jahrzehnts so bleiben, wie es im Moment ist. Dazu kommt: Wer als Rentner arbeitet, um seinen Kontostand aufzubessern, darf die ersten 2000 Euro im Monat behalten, ohne dass er darauf Steuern zahlen muss. Und alle Mütter sollen in Zukunft pro Kind bis zu drei Jahre als sogenannte Mütterrente anrechnen können.
Verkehr
Das Deutschlandticket soll bleiben, auch bis zum Ende des Jahrzehnts. Dabei ist schon klar, dass es in Zukunft 58 Euro kosten soll. Günstiger soll dagegen der Führerschein werden. Hier will die Koalition die Ausbildung reformieren, denn mancher Prüfling bezahlt inzwischen mehr als 4000 Euro. (tbe mit dpa, afp, reuters)