Höhere Pendler-Pauschale und MehrwertsteuersenkungNächstes Regierungs-Versprechen in Gefahr?

Stehen die Pläne vor dem Aus?
Die Bundesregierung will die Mehrwertsteuer für die Gastronomie senken und die Pendlerpauschale erhöhen. Doch die Länder fordern einen Ausgleich für Steuerausfälle. Der Finanzminister Lars Klingbeil (47) reagiert prompt und lehnt dies ab. Er warnt vor Konsequenzen einer Blockade.
Klingbeil warnt vor Scheitern der Pläne für Gastro-Steuer und Pendlerpauschale
Im Gespräch mit der Bild lehnte Lars Klingbeil einen von den Bundesländern geforderten Ausgleich für ihre Haushalte kategorisch ab: „Sehr klar ist: Es wird keine Kompensation des Bundes geben. Wenn einige unionsgeführte Länder das nicht wollen, gefährden sie die Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie, die Entlastung von Pendlern und die Stärkung des Ehrenamts. Ich glaube nicht, dass sie das riskieren wollen”, so der Bundesfinanzminister.
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Klingbeil forderte, dass das Entlastungsgesetz wie geplant zum 1. Januar 2026 in Kraft treten zu lassen: „Jetzt müssen die Länder wie verabredet dieses Paket mittragen. Es geht um Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger.”
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Bundesländer fürchten Milliardeneinbußen
Der Bundesrat hatte erst am Freitag (17. Oktober) vor erheblichen Einnahmeausfällen durch die geplanten Steuerentlastungen für Pendler und Gastronomie gewarnt und den Bund um Kompensation gebeten. Der Gesetzentwurf führe zu Steuerausfällen von 2026 bis 2030, die etwa zur Hälfte von Ländern und Gemeinden zu tragen seien, kritisierte die Länderkammer in einer Stellungnahme. Bei den Ländern laufe es auf Ausfälle von 11,2 Milliarden Euro hinaus und bei den Gemeinden auf 1,4 Milliarden Euro.
Das Bundeskabinett hatte die Gesetzespläne auf den Weg gebracht, mit denen die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie 2026 von 19 auf 7 Prozent sinken soll. Die Pendlerpauschale, mit der man Fahrtkosten zur Arbeit absetzen kann, soll ab dem ersten Kilometer steigen. Die Vorhaben sind wichtige Anliegen der CSU. Das Gesetz sieht zudem eine Erhöhung der Ehrenamtspauschale vor.
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Als Nächstes ist der Bundestag am Zug, über das Gesetz zu entscheiden. Nach einem Parlamentsbeschluss kommt es danach nochmals in den Bundesrat und bedarf seiner Zustimmung. (dpa/tma)
Verwendete Quellen: dpa