Kampf um digitale VorherrschaftAngela Merkel sieht „große Schlacht” mit den USA kommen

Angela Merkel warnt vor einer „großen Schlacht“ mit den USA.
Die ehemalige Bundeskanzlerin erwartet eine harte Auseinandersetzung über Regeln für Künstliche Intelligenz. Gleichzeitig äußert sie sich kritisch zur neuen US-Sicherheitsstrategie unter Präsident Donald Trump. Trotzdem sieht sie in den USA auch weiterhin Sehnsuchtsorte.
Für Angela Merkel schreit es nach „Leitplanken”
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet eine harte Auseinandersetzung mit den USA über Regeln für Künstliche Intelligenz. „Ich finde das einerseits faszinierend, aber andererseits schreit es danach, dass wir Leitplanken einsetzen, dass wir regulieren“, sagt sie bei einer Veranstaltung des Magazins stern in Berlin. Merkel befürchtet: „Das wird die nächste große Schlacht mit den Vereinigten Staaten von Amerika über die Frage, ob wir digitale Medien regulieren können oder nicht.“
Es werde ganz harten Druck geben, es nicht zu tun, sagt Merkel. Wenn man dem freien Lauf lasse und sich nicht für die Algorithmen und deren Bestimmung interessiere, werde den Menschen etwas weggenommen. Etwas, „was wir wissen müssen“, so die Altkanzlerin.
Kritik an US-Sicherheitsstrategie
Merkel äußert sich auch kritisch über die neue US-Sicherheitsstrategie. „Ich glaube, wir als Europäer sollten nie von uns aus das Band mit den Vereinigten Staaten von Amerika zerschneiden“, sagt sie. „Aber wir können das, wie wir jetzt angesehen werden, auch nicht akzeptieren.“ Die CDU-Politikerin beklagt, dass die aktuelle US-Regierung Organisationen wie die Europäische Union als „Störenfriede“ ansehe und versuche, einzelne Mitgliedsländer auf ihre Seite zu ziehen.
„Das kann nicht in Europas Interesse sein“, sagt die frühere Kanzlerin. Trotzdem blieben „Blue Jeans, Bruce Springsteen und die Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika natürlich Sehnsuchtsorte“. Amerika könne kulturell auch heute noch viel bieten. Die Menschen in den USA seien keine homogene Gruppe. Merkel hofft, dass der Streit über den richtigen Kurs auch dort geführt wird. (rsa)
Verwendete Quellen: Deutsche Presse-Agentur


