Neue Untersuchung zeigt

Darum zahlt Jessica bei der Kfz-Versicherung mehr als Uwe

Hat's gekracht? Auch bei einem Autounfall im Urlaub greift die Kfz-Haftpflichtversicherung - sofern sie für das Reiseland gilt.
Machen Namen wirklich einen Unterschied dabei, wie viel man für dich Versicherung bezahlt?
Christin Klose/dpa-tmn

Sag mir wie du heißt und ich sage dir, wie teuer deine Versicherung wird.
Wer Jessica oder Patrick heißt, zahlt mehr für die Kfz-Haftpflichtversicherung als Personen mit dem Namen Petra oder Uwe. Die Unterschiede machen teilweise mehr als das Doppelte aus. Doch wie man heißt, ist nicht wirklich wichtig – entscheidend ist ein anderer Faktor.

Jessica bezahlt 111 Prozent mehr als Uwe

Der Beitrag von Jessica liegt im Schnitt 111 Prozent über dem von Uwe und 85 Prozent über dem von Petra. Das zeigt eine Auswertung der je 30 häufigsten Männer- und Frauen-Vornamen unter den Kfz-Haftpflichtabschlüssen des Vergleichsportals Verivox. Auch Frauen mit dem Namen Sarah zahlen mehr: Ihr Beitrag liegt 36 Prozent über dem Schnitt, bei den Jennifers sind es 35 Prozent mehr. Günstiger fahren hingegen Petra (22 Prozent unter dem Durchschnitt), Karin (21 Prozent weniger) und Gabriele (20 Prozent weniger). Bei den Männern greifen Patrick (38 Prozent über dem Durchschnitt), David (29 Prozent mehr) und Tobias (23 Prozent mehr) tiefer in die Tasche. Günstiger versichert sind hingegen Personen mit den Namen Uwe (24 Prozent unter dem Durchschnitt), Bernd (19 Prozent weniger) und Jürgen (18 Prozent weniger). Ungerecht – nur weil man mit dem falschen Namen geboren wurde? Nicht ganz, denn entscheidend ist etwas Anderes.

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Patricks sind im Durchschnitt 36,9 und Petras 58,5 Jahre alt

Wie ihr heißt, das hat nicht wirklich etwas mit der Berechnung des Kfz-Beitrags zu tun. „Namen spielen für die Versicherer keine Rolle”, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer bei Verivox. Beitragsunterschiede ergeben sich vor allem aus der Altersstruktur, die sich auch in der Namenswahl widerspiegelt. Männer mit dem Namen Patrick haben ein Durchschnittsalter von 36,9 Jahren und Jessicas sind im Schnitt 33,6 Jahre alt, zeigt die Analyse. Uwes sind dagegen durchschnittlich 59,2 und die Petras 58,5 Jahre alt.

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Alter und Schadenfreiheitsklasse sind entscheidend

„Die Schadenfreiheitsklasse hat einen großen Einfluss auf den Kfz-Versicherungsbeitrag. Und wer älter ist, konnte sich schlicht schon einen höheren Schadenfreiheitsrabatt erfahren“, sagt Schütz. Das bestätigt auch die Verivox-Auswertung: Die Schadensfreiheitsklasse von Versicherten, die Uwe heißen, liegt im Schnitt bei 18, bei den Petras liegt sie bei durchschnittlich 14. Versicherte mit dem Namen Patrick sind hingegen durchschnittlich in der Schadenfreiheitsklasse 6, Jessicas in der Schadenfreiheitsklasse 4 eingestuft. (dbl)