„Brutale“ Bedingungen

Bergsteigerinnen im Himalaya vermisst! Rucksack mit Zelt und Verpflegung fiel in Schlucht

Tagelang wird nach den beiden Bergsteigerinnen mitten im Himalaya-Gebirge gesucht – jedoch ohne Erfolg!
Ohne ausreichende Verpflegung und Ausrüstung sitzen die beiden Frauen fest. Jetzt sind sie endlich in Sicherheit. Was sie erlebt haben, wünscht sich niemand.

Bergsteigerinnen vermisst! Erst Tage später entdeckt eine Bergsteiger-Gruppe die Frauen

Drei Tage sitzen die 37-jährige britische Alpinistin Fay Manners und die Amerikanerin Michelle Dvorak (31) fest – mitten im gefürchteten Himalaya-Gebirge. Am 3. Oktober machen sich die beiden geübten Bergsteigerinnen auf den Weg zum Gipfel des 6.995 Meter hohen Chaukhamba-3. Dann der Schock: Ein Rucksack mit Verpflegung, einem Zelt und anderen Ausrüstungsgegenständen fällt in eine tiefe Schlucht, berichtet die Zeitung Times of India. Die beiden Frauen sitzen fest.

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„Wir hatten nichts von unserer Sicherheitsausrüstung übrig“, so Fay Manners im Gespräch mit BBC. „Kein Zelt. Keinen Ofen, um Schnee für Wasser zu schmelzen. Keine warme Kleidung für den Abend. Unsere Eispickel und Steigeisen für den Rückzug ins Basislager. Keine Stirnlampe für die Bewegung in der Nacht.“

Tagelang gelten sie als vermisst. Denn trotz eines abgeschickten Notrufs können Rettungsteams die beiden zunächst nicht finden, so Manners im Gespräch mit der BBC weiter. Beide seien sehr verängstigt und verzweifelt gewesen, sagt die Bergsteigerin weiter. „Ich sah zu, wie die Tasche den Berg hinunterrollte, und wusste sofort, was für Konsequenzen das hätte bedeuten können.“ Erst am Samstag entdeckt dann eine französische Bergsteiger-Gruppe die verunglückten Frauen. Doch bis Fay Manners und Michelle Dvorak tatsächlich gerettet und in Sicherheit gebracht werden, dauert es. „Sie haben versucht, uns zu retten, aber die Bedingungen waren für das Unternehmen brutal. Schlechtes Wetter, Nebel, große Höhe und sie konnten uns nicht finden, weil die Wand so riesig war“, sagt die Bergsteigerin weiter.

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Verunglückte Bergsteigerinnen im Himalaya gerettet

Erst am Sonntagmorgen können sie in einer Höhe von etwa 5.300 Metern von einem Bergungsteam der indischen Luftstreitkräfte gerettet werden. „Ich weinte vor Erleichterung, weil ich wusste, dass wir vielleicht überleben würden“, erinnert sich Manners. Beiden Frauen gehe es nun gut. Sie wurden Berichten lokaler Medien zufolge mit einem Hubschrauber zu einem Armeestützpunkt gebracht.

Der Chaukhamba-3 liegt im indischen Garhwal-Himalaya. In der Region verloren den indischen Berichten zufolge bereits zahlreiche Kletterer und Bergwanderer ihr Leben. Im Juni waren neun Mitglieder einer 22-köpfigen Gruppe von Bergwanderern auf einem Höhenwanderweg in Uttarakhand ums Leben gekommen, als sie von einem starken Schneesturm überrascht wurden. (jow, mit dpa)