Giftmischer im ÜberblickQuallen, Fische und sogar Haie? DAS sind die bedrohlichsten Meerestiere der Balearen!

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Die giftige portugiesische Galeere wird immer wieder auch in Europa gesichtet.
AGAMI/V. Legrand, picture alliance

Die Gefahr lauert am Strand!
An den Küsten Mallorcas werden immer wieder und vor allem immer häufiger gefährliche Meeresbewohner gesichtet – die sich wehren könnten, wenn man ihnen zu nahekommt. Haie, Rochen, Quallen und giftige Fische sind dabei nur einige Beispiele. Um unbeschwerten Badespaß genießen zu können, sagen wir euch, vor wem ihr euch im Urlaub besser in Acht nehmen solltet!

Hai-Alarm vor Strand von Mallorca?

Am Dienstag, 22. Juli, schrillen gegen Mittag am Ballermann 6 an der Playa de Palma die Alarmglocken, denn: Eine 80 Jahre alte Touristin wurde beim Baden von einem Tier verletzt. Die Italienerin hat eine tiefe Fleischwunde an der Wade und muss ins Krankenhaus gebracht werden.

Schnell liegt die Vermutung nahe: Hier könnte ein Hai zugebissen haben!

Lese-Tipp: Hai-Alarm am Ballermann! Touristin ins Bein gebissen

Wenig später wird dann auch der Strandabschnitt am Ballermann 7 gesperrt, auch hier wurde ein Hai-Alarm ausgerufen. Mehrere Rettungsschwimmer suchten das Wasser auf Jetskis ab, um den Angreifer zu identifizieren – bislang vergeblich. Wer also hinter den Angriffen steckt, ist noch unklar.

Mittlerweile stehen Vermutungen im Raum, dass es sich bei dem Angreifer wohl eher um einen Rochen gehalten haben könne. Die sogenannten Teufelsrochen treiben hier ebenfalls ihr Unwesen.

Fakt ist dennoch: Auch bei „uns” am Mittelmeer gibt es Haie, genauer gesagt drei bis vier Meter lange Blauhaie. Auch vor der Küste der beliebten Baleareninsel gibt es immer mal wieder Sichtungen. Meist halten sich die Tiere allerdings in tieferen Gewässern auf und gelten allgemein für den Menschen als ungefährlich.

Lese-Tipp: Mallorca-Urlauber aufgepasst! Aquarium Palma wildert Haie aus

Video-Tipp: Hai-Alarm am Ballermann! Mallorca-Touristin ins Bein gebissen

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Quallen-Alarm! Portugiesische Galeere erneut am Strand angespült

Ihre Tentakel können bis zu 50 Meter lang werden und ihr Gift bereitet selbst hartgesottenen stundenlange Qualen: Die portugiesische Galeere kommt eigentlich hauptsächlich im Pazifik vor, breitet sich seit einiger Zeit aber auch im Mittelmeer aus. Erst kürzlich wurde wieder eine von ihnen am Strand von Cala en Porter auf Menorca angespült.

Das Problem: Die Qualle hat zwar einen pinken Kamm auf dem Rücken, ist sonst aber so blau wie das Wasser um sie herum und damit nur schwer erkennbar. Wer im tiefen Wasser schwimmt und mit ihr in Berührung kommt, kann in eine lebensbedrohliche Situation kommen: „Der Kontakt mit ihren Tentakeln kann sehr ernste Folgen haben“, schreibt so die Tourismusbehörde von Alicante in Spanien, „da Symptome wie Magen-Darm-, neurologische, Muskel- und Herz-Kreislauf-Störungen auftreten können, mit der daraus resultierenden Gefahr des Ertrinkens.“

Lese-Tipp: Mit der App ‘Jelly Spotter’ - Quallenfinder lassen sich Quallen einfach melden

Heißt, wann immer ihr eine der Quallen findet oder seht, solltet ihr sofort einem Bademeister oder einer offiziellen Behörde Bescheid geben - und sofort aus dem Wasser raus!

Niedlicher Name, gefährliches Gift! Petermännchen machen die Balearen unsicher

Petermaennchen, Grosses Petermaennchen (Trachinus draco), auf dem Grund | great weever, greater weever (Trachinus draco), on the ground
Einige Stacheln des Petermännchens sind giftig – und hochgefährlich!
picture alliance

Ein Tier, das Petermännchen heißt, kann gar nicht gefährlich sein? Dann habt ihr noch nie von diesem Petermännchen gehört. Denn der Fisch, der bis zu 50 Zentimeter groß werden kann, gehört nämlich zu den gefährlichsten Gifttieren der Welt, warnt die Giftzentrale Bonn auf ihrer Webseite. Das Tier hat an seinem Rücken und an seinem Kiemendeckel giftige Dornen, die es bei Gefahr hochklappt.

Nicht nur unangenehm, sondern vor allem gefährlich: „Jeder Kontakt mit den giftigen Organen ist zu vermeiden, weil schon geringste Mengen des Giftes schwerwiegende Symptome hervorrufen können”, so die Giftzentrale. Dazu gehören unter anderem Brechreiz, Kreislaufkollaps, Herzrhythmusstörungen, Schwellungen und Ausschlag.

Petermännchen gibt es übrigens nicht nur im Atlantik und im Mittelmeer, sondern auch in der Ost- und Nordsee. Ein Entkommen ist zumindest in Europa also eher unwahrscheinlich.

Mörderisch-giftig: Achtung vor der Seewespe!

Würfelqualle, giftigstes Tier der Welt, unsichtbarer Mörder– die Seewespe schockiert allein mit ihrem Namen. Kein Wunder, 2022 war der Meeresbewohner sogar am Tod eines Kindes schuld. Mit ihren sage und schreibe 24 Augen sieht die Qualle jeglichen Leckerbissen im Meer und kann ihre Tentakel auf zwei Meter ausdehnen, um diesen zu fangen, heißt es bei der Online-Enzyklopädie Animalia. Die Tentakel saugen sich nämlich an der Beute fest und vergiften sie, bis sie tot ist.

Seewespe
Eine Würfelqualle, auch als Seewespe bekannt, gilt als eines der giftigsten Unterwassertiere.
Adobe/Enrico Pompei

Eigentlich kommt die Seewespe dort vor, wo viele tödliche Tiere leben – nämlich in Australien. Doch da Atlantik und Mittelmeer immer wärmer werden, fühlt sich die Qualle auch dort zunehmend wohl. Heißt für jeden Touristen: Augen auf, das Tier ist im Wasser nämlich fast unsichtbar.

Lese-Tipp: Quallen-Invasion auf Mallorca – schon wieder!

Wer mit der Qualle in Kontakt gekommen ist, sollte schleunigst aus dem Wasser raus, sofort die Tentakel abziehen – sollten sie sich bereits festgesaugt haben – und sofort zum Arzt.

Video-Tipp: Touristen posieren mit einem der giftigsten Tiere der Welt

Stachelrochen können zu schmerzhaften Strandspaziergängen führen!

Im seichten Wasser oder am Strand sind die Stachelrochen am liebsten unterwegs. Hier können sie sich nämlich in den Sand eingraben und auf ihre Beute lauern – die sie mit ihrem giftigen Stachel ganz einfach umbringen können. Das gilt auch für Menschen, wenn der Stich vitale Organe trifft. So starb 2006 der „Crocodile Hunter”-Star Steve Irwin, den ein Rochen direkt ins Herz traf.

Stachelrochen im Meer
Auch Stachelrochen können an den Stränden von Malle und Menorca vorkommen.
picture alliance / imageBROKER/Rolf von Riedmatten

Grundsätzlich greifen die Tiere nur in Ausnahmefällen Menschen an. Meist werden die durch einen Stachelrochen verletzt, wenn sie auf ihn treten – wie eben bei einem Strandspaziergang auf Malle. Trotzdem ist der Stich äußerst schmerzhaft, führt zu Schwellungen und Übelkeit und sollte umgehend von einem Arzt untersucht werden.

Gattung der Teufelsrochen: Auch Mantarochen tauchen immer wieder vor Mallorcas Küste auf

Neben Stachelrochen tauchen auch immer mehr Teufelsrochen vor der Küste Mallorcas auf. Auch hier gab es in den letzten Wochen und Monaten Sichtungen an beliebten Stränden wie der Playa de Palma oder in Magaluf.

Ihr Aufploppen könnte einen traurigen Hintergrund haben: Meereswissenschaftler rätseln, was die Tiere dort hintreibt; viele von ihnen verenden. Die Experten befürchten ein Massensterben der ohnehin vom Aussterben bedrohten Art.

„Wir wissen nicht, was los ist”, sagte die Leiterin der Stiftung des Palma Aquariums, Debora Morrison, im Juni der MZ. „Allein am Wochenende wurde uns zehn dieser Fälle gemeldet und diesen Morgen wieder zwei.”

Experten raten, sich den Tieren nicht zu nähern und sie nicht anzufassen. Grundsätzlich seien Mantarochen, die zur Gattung der Teufelsrochen gehören, aber ungefährlich für Menschen, erzählen Taucher von der Playa de Palma RTL vergangenen Monat „Die Menschen sind gefährlicher für den Rochen.”

Lese-Tipp: Teufelsrochen zwischen badenden Touristen am Ballermann – weshalb Experten beunruhigt sind

Muräne und Drachenfisch vor allem für Taucher gefährlich

Doch nicht nur in Strandnähe lauern Gefahren für Touristen, auch im tieferen Wasser gibt es das ein oder andere gefährliche Tier. Drachenfische und Muränen zum Beispiel. Zu ersteren gehört übrigens auch das Petermännchen, berühmt sind die Fische aber vor allem für den großen, roten Drachenkopf. Die Flossen an Bauch und Rücken sind mit Gift gespickt, das wiederum Schmerzen und Rötungen verursacht.

Vor der Muräne sollten sich wiederum Taucher in Acht nehmen, die an den felsigen Küsten von Malle und Co. unterwegs sind. Dort verstecken sich die Tiere nämlich besonders gern. Muränen sind zwar nicht giftig, haben aber jede Menge scharfe Zähne – mit denen sie auch Menschen totbeißen können. Bei ihrem Anblick sollten wir also am besten umdrehen und davon schwimmen.

Wasserspaß ohne Gefahren – jetzt auf RTL+!

Wer Strand, Meer und Unterwassertiere aus sicherer Entfernung beobachten will, kann das ganz bequem von der heimischen Couch aus. Bei RTL+ gibt’s nämlich jede Menge Filme, Serien und Podcasts, die sich nur mit der Unterwasserwelt beschäftigen. Wie wäre es zum Beispiel mit der Dokumentation „Unter dem Meer” oder dem Hai-Klassiker „Meg”? Schaut vorbei!