Für den Urlaub an der Ostsee
Diese App soll Quallen vorhersagen
Schwimmen und Plantschen ganz ohne Quallen
Die meisten Quallen in unseren Gewässern sind harmlos für Menschen. Doch die Feuerqualle zum Beispiel kann brennende Hautreaktionen hervorrufen. Daher macht das Schwimmen deutlich mehr Spaß, wenn die glitschigen Nesseltiere nicht in der Nähe sind. Und diese App will dem entgegenwirken und klingt wirklich vielversprechend: „Go Jelly“! Mit Hilfe von Modellberechnungen wollen Forscher künftig vorhersagen, wo die Meeresbewohner vermehrt schwimmen oder sogar am Strand liegen.
Diese App soll Quallen vorhersagen
„Ziel ist eine interaktive Karte, wo Vorhersagen für die Eckernförder Bucht, die Lübecker Bucht und auch andere Küstenabschnitte in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern möglich sind“, sagte Jamileh Javidpour, Professorin der Syddansk Universität (Dänemark) und Gastwissenschaftlerin am Kieler Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung der Deutschen Presse-Agentur.
Doch warum finden Urlauber, Besucher und Einheimische die Meeresbewohner immer häufiger auch an deutschen Stränden? Ein Grund für das verstärkte Aufkommen von Quallen kann der Forscherin zufolge ein milder Winter sein. Ob der Klimawandel einen Einfluss darauf hat, dass es aktuell so viele Quallen gibt, muss allerdings noch erforscht werden, so Javidpour. Die „Jelly-Spotter-App“ soll zukünftig Aufschluss darüber geben, wo sich besonders viele Quallen in der westlichen Ostsee aufhalten.
Quallen-App: Urlauber an der Ostsee sollen helfen
Doch bis die App die Quallen tatsächlich vorhersagen kann, müssen erst einmal die Badegäste ran: Wer also beim Tauchen, Strandspaziergang oder Paddeln die Tiere entdeckt, kann sie schon jetzt per Anwendung bestimmen und den Fund den Forscherinnen und Forschern melden.
Das hilft den Wissenschaftlern um Javidpour ihre Populationsmodelle zu überprüfen. Mit den Modellen soll künftig berechnet werden, wo die Tiere auftauchen. Dafür sollen auch Drohnen eingesetzt werden.
Über die Smartphone-App Jelly Spotter können Badende und Spaziergänger bereits jetzt Bilder von Quallen übermitteln. An dem EU-Forschungsprojekt ist neben der Universität von Süddänemark unter anderem das Geomar beteiligt. (iba)