Mehr Falten durch Krafttraining? Arzt klärt aufBeim Sport verschlimmern wir diese Falte!

Schlanker, fitter, muskulöser!
Der Fitness-Wahn, der seit geraumer Zeit vor allem auf Social Media propagiert wird, hält an. Wer ihm nachgeht, verfolgt das Ziel, den eigenen Körper immer weiter zu perfektionieren. Doch während man bestimmte Körperstellen stählt, werden andere in Mitleidenschaft gezogen. Wusstet ihr, dass so manches Training für tiefere Falten im Gesicht sorgen kann?
Große Kraftanstrengung beim Training? Große Falten!
Beim Gang ins Fitnessstudio denken wohl die wenigsten darüber nach, dass er der eigenen Haut schadet. Doch genau das kann durch verschiedene Übungen passieren – sie können Hautbild und Faltenstruktur verschlimmern, verrät Dermatologe Dr. Afschin Fatemi im RTL-Interview.
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Der Experte erklärt: „Große Kraftanstrengung sorgt natürlich dafür, dass man bei den Übungen gleichzeitig das Gesicht mit anstrengt.“ Bedeutet: Man zieht beim Krafttraining unbewusst die Augenbrauen und die Stirn zusammen, was sowohl Zornesfalte als auch Stirnfalten im negativen Sinn mittrainiert. Der Dermatologe hält fest: „Wer viel trainiert, hat oft nicht nur markantere Gesichtszüge, sondern auch eine tiefere Zornesfalte.”
Was helfen kann: Aktiv darauf zu achten, die Gesichtszüge bei großer Anstrengung, zum Beispiel beim Krafttraining, zu entspannen.
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Gym Face: Zu wenig Fett sorgt für hängende und eingefallene Hautpartien
Aber nicht nur Falten können durch Sport entstehen beziehungsweise verschlimmert werden. „Wenn man anfängt, sich zu sehr runterzutrainieren oder zu sehr auszumergeln, das subkutane Fettgewebe zu sehr abzubauen, dann fehlt dem Gesicht die Halte und die Polsterstruktur.” Die Folge: Das Gesicht sieht eingefallen aus. Und „das wollen die meisten ja nicht”.
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Fehlendes Unterhautfettgewebe könne aber auch an anderen Stellen zu einer „hängenden“ Optik führen – etwa am Po.
Wie der Arzt erklärt, versuchen zwar viele Menschen, diesen Verlust durch Muskelaufbau auszugleichen. Aber: „Manchmal spricht der Pomuskel auf das Training nicht so gut an.” Immerhin sei Muskelwachstum „ja auch eine genetische Sache“.
Wenn Sport euch stresst, gibt’s Zellulite!
Zu guter Letzt erklärt Dr. Fatemi, dass ein hoher Anteil von Cortisol (einem Stresshormon) im Körper Zellulite begünstigen kann. Der Grund: Das Bindegewebe werde durch den hohen Cortison-Umsatz geschwächt.
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Das Stresshormon kann unter anderem beim sogenannten Hyrox – einem Indoor-Wettkampf vor Publikum, bei dem neben einem Acht-Kilometer-Lauf acht Stationen mit bestimmten Übungen absolviert werden – verstärkt gebildet werden, wenn Teilnehmer keine ausreichende Erfahrung mit derartigen Wettkämpfen haben.
Am Ende betont der Experte, dass Sport in keinem Fall etwas Schlechtes ist, „ihr sollt es nur nicht übertreiben”.