Virologen warnen vor drastischen Infektions-Anstieg
Wie sich deutsche Firmen für den Corona-Herbst wappnen
Für viele Firmen geht es gerade wieder etwas bergauf: Die Corona-Maßnahmen wurden größtenteils gelockert und die Normalität kam ein Stück weit zurück. Doch jetzt rechnen Virologen mit einem drastischen Anstieg der Infektionszahlen in den kommenden Wochen. Für Unternehmen, die sich gerade aus der Krise kämpfen, ist das ein Schritt zurück. Doch wie gut sind die Unternehmen darauf vorbereitet und können sich überhaupt dagegen wappnen?
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Maskenpflicht, Spuckwände und Abstand bleiben
Für viele gehört es einfach schon dazu: die Masken, Spuckwände und der Abstand. Um einen Corona-Ausbruch in den Unternehmen zu verhindern, halten viele Firmen an den bisherigen Schutzmaßnahmen fest, wie auch der Fensteranbieter Wallburger in Köln „Natürlich haben wir immer noch die Maßnahmen aktiv im Unternehmen implementiert wie Spuckwände, Maskenpflicht in bestimmten Bereichen und natürlich allgemeine Vorsicht“, erzählt Geschäftsführer Nicolai Lucks gegenüber RTL. Er hofft, weiterhin mit diesen Maßnahmen auf einen guten Weg zu sein und die Mitarbeiter untereinander vor einer Corona-Infektion zu schützen.
Keine offizielle Abfrage des Impfstatus
Eine weitere Maßnahme für das sichere Arbeiten im Unternehmen ist die Impfung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe erst kürzlich gewarnt, dass Ungeimpfte höchstwahrscheinlich erkranken werden.
Doch wie viele Mitarbeiter gegen das Coronavirus geimpft sind, wissen die Unternehmen meistens gar nicht konkret. „Wir dürfen die Impfungen natürlich nicht abfragen, aber man hat sich so umgehört“, verrät Nicolai Lucks. Da die Impfbereitschaft in seinem Familienunternehmen nach eigenen Angaben sehr gut sei, sieht er keine großen Sorgen vor dem Corona-Herbst.
Allerdings: „Alle Eventualitäten planen, das kann man nicht. Wir können nicht hinter jeder Mitarbeiterin, jedem Mitarbeiter, einen Ersatz vorhalten. Das gibt der Arbeitsmarkt überhaupt nicht her, wir suchen händeringend neues Personal. Aber wir müssen abwarten und natürlich das Beste hoffen“, so der Firmen-Chef.
Mögliche Rückkehr ins Homeoffice
Bei dem Fensterunternehmen Wallburger ist es teilweise in der Praxis gar nicht machbar, dass die Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Die meisten Angestellten müssen raus zu den Kunden. Deshalb können die Kunden festlegen, ob die Mitarbeiter geimpft oder genesen sein sollen, wenn sie ihr Haus betreten. Oder ob ihnen einfach nur ein Coronatest reicht.
Anders sieht es jedoch bei den Büro-Mitarbeitern aus. Bei steigenden Infektionszahlen soll ihnen wieder die Möglichkeit gegeben werden, vom Homeoffice aus zu arbeiten. Besonders, wenn zu Hause auch noch Kinderbetreuung nötig ist, erzählt Nicolai Lucks.
Konkret planen können vor allem die kleineren Unternehmen wie Wallburger eher schlecht. Zumindest sind sie so gut wie möglich vorbereitet – um sicher durch den Corona-Herbst zu kommen. (ljo)