Was für eine Geldverschwendung

Wie bitte? Beheizte Fußgängerbrücke kostete uns Steuerzahler zwei Millionen Euro!

Der Bund der Steuerzahler hat am Mittwoch wieder eine Reihe von öffentlichen Projekten in Bayern als Steuerverschwendung angeprangert. Im neuen Schwarzbuch des Verbandes sind mehr oder weniger bekannte Fälle aus dem Freistaat vertreten. Wer in Traunstein einen gewissen Rad- und Fußgängerweg nutzt, kommt im Winter voll und ganz auf seine Kosten. Für fast zwei Millionen Euro wurde die Brücke über die Bundesstraße 304 errichtet. Für 150.000 Euro soll mittels der extra angelegten Bodenheizung Eis und Schnee weggetaut werden. Das verursachte der Stadt, die den Unterhalt tragen muss, im Jahr 2021 Stromkosten in Höhe von 23.000 Euro.
Warum das Geld in den Sand gesetzt wurde, sehen Sie im Video.
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Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Schon beim Bau der Brücke gab es Probleme

Grund genug für Traunsteins Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU), die Heizung künftig ausgeschaltet zu lassen. Nun muss sich der Winterdienst um die Räumung kümmern. Wenn man vorher etwas genauer nachgedacht hätte, hätte man sich den ökologischen Unsinn eines beheizten Geh- und Radweges und damit viel Geld sparen können, meint der Steuerzahler-Bund.

Der Heilig-Geist-Steg wurde nach einigem Pech und Pannen Mitte 2020 freigegeben. Denn bereits beim Bau gab es Probleme, weil die Brückenbauteile nicht einwandfrei passten - Verzögerungen waren die Folge. Das Staatliche Bauamt in Traunstein, das für den Bau zuständig war, hatte dennoch bei der Fertigstellung von einem außergewöhnlichen Brückenbauwerk geschwärmt, das auch ein repräsentatives Eingangstor für die oberbayerische Stadt sei. Eine Stellungnahme der Planungsbehörde zu der teuren Winter-Beheizung lag am Mittwoch zunächst nicht vor. (dpa/vdü)