Preisdruck gefährdet die Existenz vieler LandwirteButter für 99 Cent? Milchbauern schlagen Alarm!
Für Landwirt Alexander Mott aus Bedburg-Hau (Kreis Kleve) ist Milch mehr als ein Produkt – sie ist seine Existenzgrundlage. Rund 300 Kühe stehen in seinem Stall. Doch die derzeitigen Butterpreise machen ihm Sorgen: „Wir verspüren auf jeden Fall Preisdruck, gerade wenn LIDL die Butter für 99 Cent anbietet“, sagt der 35-Jährige. „Die Prognosen zeigen, dass wir nächstes Jahr nur noch 35 Cent pro Liter Milch kriegen.“
Butter für fast einen Euro
Tatsächlich bieten viele Discounter aktuell Butter zu Rekordtiefpreisen an – in einigen Supermärkten kostet das Päckchen nur 99 Cent. Für Verbraucher ein Schnäppchen, für viele Milchbauern jedoch eine Katastrophe.
Überproduktion von Milch
Vor einem Jahr lag der Auszahlungspreis für einen in Kilo abgerechneten Liter Milch bei etwa 52 Cent, jetzt sind es im Schnitt nur noch 45 Cent. Der Grund: in diesem Jahr wurde deutlich mehr Milch produziert als im Vorjahr. Das Überangebot drückt den Butterpreis – innerhalb eines Jahres hat der Butterpreis sich mehr als halbiert. LIDL erklärt, die aktuelle Preissenkung sei nur eine vorübergehende Maßnahme, um den sogenannten „Mengenstau“ abzubauen. Man verzichte dabei vollständig auf die eigene Marge. Auch andere Handelsketten wie Rewe, Aldi und Edeka verweisen auf das Überangebot am Markt.
„Lebensmittelhandel nutzt seine Macht aus“
Der westfälisch-lippische Landwirtschaftsverband sieht die Situation kritisch. Pressesprecherin Anna Althoff warnt: „Das ist sehr stark zu kritisieren und geht auch in die Richtung, was die Monopol-Kommission gerade bestätigt hat, dass der Lebensmittelhandel zu stark seine Markt-Macht ausnutzt.” Für Landwirt Alexander Mott bleibt nur die Hoffnung, dass die Milchpreise bald wieder steigen, denn wenn die Preise weiter fallen, steht nicht nur seine Existenz, sondern die vieler Milchbauern im Land auf dem Spiel.


































