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49-Euro-Ticket, Bahn-Sperrungen, mehr Gehalt: Das sind die wichtigsten Änderungen im April

Symbolbild Deutschlandticket, 49-Euro-Ticket: Nahaufnahme eines Smartphones vor ein- und aussteigenden Fahrgästen beim Halt eines Zuges
Das 49-Euro-Ticket ist ab Mai gültig, kann aber schon jetzt vorbestellt werden
Udo Herrmann / CHROMORANGE

Der 1. April ist für einige zwar Anlass für Scherze, in diesem Artikel erwarten Sie aber nur völlig ernstgemeinte Informationen: Das 49-Euro-Ticket begibt sich in die Verkaufs-Startlöcher, viele Menschen bekommen monatlich etwas mehr Geld und mit der Atomkraft ist endgültig Schluss. Hier kommen die wichtigsten Neuigkeiten im Überblick!

Verkauf des 49-Euro-Tickets startet

Ab dem 1. Mai ist das Deutschlandticket für 49 Euro im öffentlichen Personennahverkehr gültig. Der Bundestag hat das entsprechende Finanzierungsgesetz bereits beschlossen, am 31. März muss abschließend noch der Bundesrat zustimmen. Eine Vorbestellung ist teilweise schon jetzt möglich, zum Beispiel auf deutschlandticket.de; der offizielle Verkauf startet dann am 3. April. Das Ticket ist in allen Linienbussen, U- Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen und RE/RB-Zügen gültig, aber nicht im Fernverkehr (IC, EC, ICE, Flixbus und Flixtrain). Es ist nicht übertragbar und nur im Abo erhältlich. Dieses ist monatlich kündbar und läuft ansonsten automatisch weiter.

Schon jetzt sorgt das Thema allerdings für jede Menge Kopfzerbrechen: Zwar gilt das 49-Euro-Ticket unabhängig von Tarifgebieten und Grenzen der Bundesländer, doch einige von ihnen wollen zusätzliche Vergünstigungen anbieten. So sind etwa in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen oder dem Saarland niedrigere Preise für Azubis, Schülerinnen und Schüler oder Seniorinnen und Senioren vorgesehen. Auch für die Mitnahme von Hunden und Fahrrädern ist Verschiedenes geplant.

Lese-Tipp: Mehr zum „Tarif-Flickenteppich“ erfahren Sie hier

Im Video: Heiko bekommt kein 49-Euro-Ticket wegen Schufa-Abfrage

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Atomkraftwerke werden abgestellt

Eigentlich war der Ausstieg schon deutlich früher geplant, doch aufgrund der Energiekrise verlängerte die Bundesregierung die Laufzeit der letzten drei aktiven Atomkraftwerke in Emsland, Neckarwestheim und Isar 2 über den vergangenen Winter. Nun ist aber endgültig Schluss: Die Meiler werden vom Netz genommen, der Stichtag für den deutschen Atomausstieg ist der 15. April. Bis dahin befänden sich die Kraftwerke im Streckbetrieb mit verringerter Leistung und würden Stück für Stück weiter heruntergefahren werden, erklärte das Bundesumweltministerium auf Anfrage von RTL/ntv.

Bahn sperrt wichtige Strecken

Lukas Schulze
Bei der Bahn wird an wichtigen Strecken gebaut.
deutsche presse agentur

Die Bahn sperrt über die Osterferien wegen Bauarbeiten eine der wichtigsten Strecken im Ruhrgebiet: Vom 31. März bis zum 14. April wird der komplette Zugverkehr zwischen Essen und Duisburg eingestellt. Auch zwischen Essen, Bochum und Dortmund sowie zwischen Düsseldorf und Duisburg fallen viele Züge im Fernverkehr sowie 14 Linien im Nahverkehr aus. Bahnreisende müssen teilweise lange Umleitungen mit dem Zug in Kauf nehmen oder in deutlich langsamere Busse umsteigen.

Auch die Strecke zwischen Kassel und Fulda wird für mehr als acht Monate gesperrt. Die Arbeiten in dem Abschnitt der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover - Würzburg sollen am 1. April beginnen und am 9. Dezember enden. Der Fernverkehr wird in dieser Zeit über alternative Strecken umgeleitet, sodass Reisende bis zu 60 Minuten länger unterwegs sind.

Reisende zwischen Berlin und Hannover müssen sich ebenfalls auf Einschränkungen und Umleitungen einstellen, da hier Gleise erneuert werden. Einige ICE-Verbindungen in Richtung Berlin werden bis zum 5. Mai über Magdeburg umgeleitet. Das betrifft laut Deutscher Bahn unter anderem die Linien Köln/Düsseldorf-Hannover-Berlin und Frankfurt-Kassel-Göttingen-Braunschweig-Berlin. Bis zu 60 Minuten längere Fahrzeiten müssen demnach auch hier eingeplant werden. Der ICE-Sprinter zwischen Köln und Berlin entfällt während der Arbeiten komplett.

Corona-Schutzmaßnahmen laufen aus

ARCHIV - 22.03.2021, Bayern, Nürnberg: Eine FFP2-Maske hängt an einem Haken. Auch nach dem Wegfall der allgemeinen Corona-Maskenpflicht für Beschäftigte in Gesundheitseinrichtungen können Betreiber von Arztpraxen gegenteilige Anordnungen treffen (zu dpa: «Ärzte können weiter Corona-Maske beim Personal verlangen»). Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
dka exa jai sab beg jat, dpa, Daniel Karmann

In den vergangenen Wochen wurden nach und nach immer mehr Corona-Regeln abgeschafft, unter anderem die Maskenpflicht im Fernverkehr, die Isolierungspflicht im Infektionsfall sowie die Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Bald fallen auch die letzten Schutzmaßnahmen weg: Die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gilt noch bis zum 7. April – dann läuft die aktuelle Corona-Schutzverordnung aus. Doch Ärzte und Ärztinnen können nach wie vor sowohl von ihren Beschäftigten sowie Patientinnen und Patienten verlangen, in der Praxis eine Maske zu tragen, wie das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur klarstellte. Hier gelte das Hausrecht, nur in Notfällen müssten Patientinnen und Patienten auch ohne Maske behandelt werden.

Mehr Netto-Gehalt für Angestellte und Beamte

Ab dem 1. April ändert das Bundesfinanzministerium die Abläufe beim Abzug der Lohnsteuer: Der Arbeitnehmer-Pauschbetrag wird auf 1.230 Euro, der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende auf 4.260 Euro erhöht. Unterm Strich bedeutet das, dass bei vielen ein kleines bisschen mehr Netto- vom Bruttogehalt übrigbleibt.

Mehr Lohn im Baugewerbe

Wirtschaft Industrie Bauwirtschaft Tiefbau

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Im Bauhauptgewerbe Beschäftigte bekommen ab April mehr Geld.
picture-alliance / Helga Lade Fo, Josef Ege

Beschäftigte im Bauhauptgewerbe, also vor allem im Hoch-, Tief oder Straßenbau, bekommen ab dem 1. April mehr Lohn beziehungsweise Gehalt: Im Westen sind es 2 Prozent, im Osten 2,7 Prozent. Auszubildende im Westen bekommen ab dem ersten Ausbildungsjahr 15 Euro mehr Vergütung, im Osten sind es 25 Euro beziehungsweise 35 Euro vom zweiten bis vierten Lehrjahr. Die Erhöhung ist die letzte Stufe des Tarifpakets, das bereits Ende 2021 ausgehandelt worden ist. Der aktuelle Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2024.

Im Maler- und Lackiererhandwerk gelten außerdem ab dem 1. April der Mindestlohn I von 12,50 Euro für Helfer sowie der Mindestlohn II von 14,50 Euro.

Microsoft erhöht Preise

Microsoft gleicht zum 1. April weltweit die Preise seiner Online-Dienste für Unternehmen an. Für deutsche User bedeutet das eine Erhöhung von 11 Prozent. Das gilt für alle Cloud-Produkte, also etwa Microsoft 365 und Office 365. Bei Bestandskundinnen und -kunden mit Monatsverträgen greift die Änderung ab der Abrechnung für den April, nur bei Jahresverträgen ändert sich bis zum Ende der Vertragslaufzeit nichts. Die Preiserhöhung betrifft Privatkundinnen und -kunden nicht.

Postbank: Umzug von Girokonten

Monika Skolimowska
Die Postbank zieht digitale Konten um.
deutsche presse agentur

Die Postbank zieht zum 1. April mit allen Girokonten auf eine neue IT-Plattform um. Dadurch ergeben sich beim Onlinebanking keine Änderungen, wie die Bank ihre Kundinnen und Kunden informiert: IBAN, BIC, Login-Daten sowie Daueraufträge und Lastschriften bleiben erhalten, auch Karten und PIN behalten ihre Gültigkeit.

Der erste Kontoauszug nach dem Umzug sieht allerdings anders aus als gewohnt: Er beginnt aus technischen Gründen mit dem Kontostand „0,00 Euro“. Als erste Buchung bucht die Postbank dann den bestehenden Kontosaldo ein, sodass der vorherige Kontostand wieder hergestellt wird. Außerdem werden Online-Kontoauszüge zukünftig zum Monatsende statt Monatsanfang ins Postfach gestellt.