Erst isst sie kein Fleisch, dann doch - beides ist nicht richtig Doppelter Shitstorm für CDU-Politikerin wegen "Veggie-Monat"

11.05.2023, Nordrhein-Westfalen, Bottrop: Silke Gorißen (CDU), Landwirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, steht in einem Folientunnel mit Erdbeerpflanzen. Die ersten Erdbeeren sind reif. Seit einigen Wochen werden die ersten Früchte angeboten. Diese Erdbeeren kommen aus geschütztem Anbau in Folientunneln oder Gewächshäusern. Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißens (CDU) Besuch in der Uni-Mensa in Bonn hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt.
fg, dpa, Federico Gambarini
von Kathrin Hetzel

Fleisch? Kein Fleisch? Was denn nun?!
Der Mensa-Besuch von NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen beim Veggie-Monat der Uni Bonn hat hohe Wellen geschlagen. Erst wird sie kritisiert, weil sie öffentlich kein Fleisch gegessen hat. Dann wird sie kritisiert, weil sie sich öffentlich als Fleischesserin bekannt hat. Die kuriose Geschichte eines „Doppel-Shitstorms“.

Landwirte und CDU verärgert über "vegetarische Canneloni"

Ein harmloser Mensa-Besuch an ihrer alten Uni in Bonn hat NRW-Agrarministerin Silke Gorißen unerwartet viel Ärger beschert. Anlässlich des Veggie-Aktionsmonats des Bonner Studierendenwerks gab es für die Ministerin vegatarische Canneloni. Die haben scheinbar geschmeckt, wie sie gegenüber dem „Bonner General-Anzeiger“ bestätigt.

Und jetzt geht es ans Eingemachte: Denn die Tatsache, dass sich eine Landwirtschaftsministerin ein vegetarisches Mensa-Gericht schmecken lässt und auch noch gute Worte für die Aktion übrig hat, kam bei einigen Leuten nicht gut an. Einen regelrechten Shitstorm gab es aus der eigenen Partei und von Landwirten. Wie die „Welt“ berichtet, unter anderem in Chatgruppen zwischen CDU-Fachpolitikern.

Zwischenzeitlich hatte eine Falschmeldung auch noch für weiteren Unmut gesorgt. Zuerst wurde berichtet, das Ministerium würde den „Veggie-Aktionsmonat“ unterstützen. Dies sei aber nicht der Fall, wie das NRW-Landwirtschaftsministerium gegenüber RTL bestätigt: „Das Bonner Studierendenwerk wird von der Verbraucherzentrale NRW im Rahmen des Projektes ‘Nachhaltige Ernährung im Studienalltag NEiS’ begleitet, das wiederum unser Ministerium fördert.“

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Umfrage: Sollte es mehr vegetarisches Essen in Kantinen und Mensen geben?

Anmerkung der Redaktion: Ergebnisse unserer Opinary-Umfrage sind nicht repräsentativ.

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Ministerin "gesteht" Fleischkonsum

Der Druck für Gorißen wurde anscheinend zu groß. Und so sah sie sich laut „Welt“ wohl dazu gewungen sich öffentlich zu äußern, dass sie selbst regelmäßig Fleisch esse. „Ob man sich ausschließlich fleischlos ernähren will, sollte jeder Mensch selbst entscheiden. Im Übrigen hat Ministerin Gorißen beim Termin mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass sie selbst zu den Menschen gehöre, die regelmäßig Fleisch essen,“ erklärt das NRW-Landwirtschaftsministerium auch auf RTL-Anfrage.

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Netz spottet über Ministerin

Und auch an diesem Punkt hätte dieser Artikel hier zuende sein können. Ist er aber nach wie vor nicht. Denn über die Tatsache, dass sich Gorißen öffentlich als Fleischesserin bekennen muss, spottet jetzt das Netz.

„Wir leben in einer Welt, in der sich eine Ministerin nach Druck aus der eigenen Partei zu einem Bekenntnis zum Fleischverzehr gezwungen sah und ich frage euch, wie man da nicht verrückt werden soll,“ schreibt eine Userin. Ein anderer User spottet: „Da hilft nur noch ein Bußgang durch Düsseldorf, bei dem sie der aufgebrachte Pöbel mit Frikadellen bewirft.“ „Silke Gorißen lebt ab jetzt voller Angst dabei erwischt zu werden, wenn sie etwas Vegetarisches zu sich nimmt wie Orangensaft oder ein Käsebrot,“ schreibt ein weiterer User.

Hoffentlich ist das Kapitel „Veggie-Monat“ für die Ministerin nun wirklich abgeschlossen und es ereignet sich nicht auch noch ein dritter Shitstorm.

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