Finderin nahm ihn erst mit nach Hause, bevor sie die Polizei rief
Schädel von vermisstem Émile (2) gefunden: Ermittler geben weitere Details bekannt
Sein Schicksal hielt Frankreich monatelang in Atem.
Seit dem vergangenen Wochenende ist klar: Émile (2) lebt nicht mehr – eine Spaziergängerin fand in einem Wald Knochen des vermissten Jungen. Am Dienstag gaben die Ermittler weitere Details bekannt.
Auch Kleidung von vermisstem Émile entdeckt

Bei den entdeckten Knochen handele es sich um Émiles Schädel, erklärte Staatsanwalt Jean-Luc Blachon auf einer Pressekonferenz in Aix-en-Provence. Weitere Knochen seien nicht gefunden worden, wohl aber die Kleidung des Jungen: T-Shirt, Schuhe und Unterhose. Die Kleidung habe allerdings nicht auf einem „Haufen“, sondern in rund 150 Metern Entfernung verteilt um die Fundstelle des Schädels gelegen.
Die gefundenen Knochen erlauben laut den Ermittlern keine Aussage über die Todesursache des Jungen. „Zwischen einem Sturz des Kindes, fahrlässiger Tötung und Mord können wir noch keine These als wahrscheinlicher erachten als die anderen, um das Verschwinden und den Tod Émiles zu erklären“, sagte Blachon.
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Frankreich: Schädel weist kleine Frakturen und Risse auf
Den Angaben zufolge weist der Schädel kleine Frakturen und Risse auf, die nach Émiles Tod entstanden sein müssen. Verletzungen, die ihm zu Lebzeiten zugefügt worden sind, wurden nicht entdeckt. Der Schädel weist außerdem Bissspuren auf – diese stammen wahrscheinlich von einem oder mehreren Tieren.
Die Gebeine seien nicht vergraben worden und lange Zeit über verschiedenem Wetter ausgesetzt gewesen, erklärte der Staatsanwalt. Man prüfe noch, ob die Knochen in verschiedenen Biotopen gewesen sein könnten.
Spaziergängerin packte gefundenen Schädel in Plastiktüte
Die Fundstelle des Schädels liege rund 25 Minuten Fußweg von Émiles Heimatdorf Le Vernet entfernt, erklärte der Staatsanwalt. Die Spaziergängerin habe den Schädel in eine Plastiktüte gepackt und mit nach Hause genommen. Dann habe sie die Polizei gerufen.
Das Gebiet rund um den Fundort des Schädels sei nach Émiles Verschwinden intensiv abgesucht worden, erläuterte Blanchon. Doch das Wetter könnte die Suche beeinflusst und die Effizienz der Suchhunde beeinträchtigt haben. Die dichte Vegetation und das steile Gelände seien erschwerend hinzugekommen. Ob sich die Leiche des Kindes seinerzeit schon im Suchgebiet befunden habe, sei unklar.
Eine „bevorzugte Hypothese“ zum Verschwinden und dem Tod des Jungen, der seit dem 8. Juli 2023 vermisst wurde, haben die Ermittler noch nicht. Für die kommenden Tage sind weitere Ermittlungen geplant, um das Verschwinden und die Todesursache zu klären – und möglicherweise weitere Knochen Émiles zu finden.