Wie und wo starb der kleine Junge?

Fall Émile (†2): Fundort der Knochen gibt Rätsel auf

Was ist dem kleinen Émile zugestoßen?
Nach der traurigen Gewissheit, dass der Zweijährige tot ist, steht nun die Frage nach dem „Wie“ und „Wo“ im Fokus der Ermittlungen. Am Osterwochenende wurden Knochen des Jungen gefunden, doch der Fundort nahe dem Örtchen Haut-Vernet gibt Rätsel auf.

Fundort liegt in schwer zugänglichem Gebiet

Emile
Knochen des kleinen Émile wurden in unwegsamem Gebiet gefunden

Der Zeitung „Le Parisien“ zufolge sind die Knochen unvollständig. Laut unbestätigten Meldungen sei bisher lediglich der Schädel gefunden worden. Das Gebiet war in den vergangenen Monaten mehrfach abgesucht worden. Es ist unklar, ob der Junge dort oder woanders ums Leben gekommen sei. Das Gelände sei schwer zugänglich und uneben.

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Es könne sein, dass man die Knochen bei früheren Suchaktionen übersehen habe, sagte Gendarmerie-Sprecherin Marie-Laure Pezant im Sender „CNews“. Denkbar sei aber auch, dass die Gebeine erst später an die Stelle gelangten, etwa durch einen Menschen, ein Tier oder das Wetter.

„Aus Respekt vor der Familie" keine Angaben zu den Ermittlungen

The road to Haut-Vernet is blocked by a gendarmerie checkpoint at the village of Le Vernet, France, Vernet, on april 01, 2024. The remains of Emile, who disappeared since July 8th last year in Le Vernet, were discovered this Saturday a few kilometers from the hamlet. Photo by Thibaut Durand/ABACAPRESS.COM
Die Polizei riegelte das Gebiet für weitere Untersuchungen ab
picture alliance / abaca, Durand Thibaut/ABACA

Nach dem Knochenfund hatten etwa 100 Ermittler und Suchhunde am Ostermontag weiter nach Hinweisen gesucht. Die Polizei teilte mit, dass Haut-Vernet für den Rest der Woche abgesperrt wird, um weitere Grabungen durchzuführen. Die gefundenen Knochen werden gerichtsmedizinisch untersucht. Davon erhoffe man sich Hinweise, wie Émile gestorben ist.

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Die Behörden halten sich stark zurück mit weiteren Einzelheiten. „Aus Respekt vor dem Dienstgeheimnis und vor der Familie kann ich keine Angaben zu den Ermittlungen machen“, sagte Polizeisprecher Pierre-Yves Bardi.

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Todesursache noch unklar

Little Emile Case - Remains founded - Le Vernet Colonel Pierre-Yves Bardy, commanding officer of the gendarmerie group in the Alpes-de-Haute-Provence region, provides an update on the security measures in place at the site where the remains were discovered, France, Vernet, on april 01, 2024. The remains of Emile, who disappeared since July 8th last year in Le Vernet, were discovered this Saturday a few kilometers from the hamletPhoto by Thibaut Durand/ABACAPRESS.COM Le Vernet Alpes-de-Haute-Provence France PUBLICATIONxNOTxINxFRAxESPxUKxUSAxBELxPOL Copyright: xDurandxThibaut/ABACAx
Das öffentliche Interesse am Fall Émile ist unvermindert groß
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Der Sender „BFMTV“ zitiert den renommierten Kriminologen François Daoust. Er sagte dem Bericht zufolge, dass ein „Nullpunkt“ fehle, eine Stelle, „wo sich die maximale Anzahl an Knochen befindet, der Ort, an dem das Kind hingefallen ist oder hingelegt wurde.“

Laut dem Sender liegt der Fundort knapp einen Kilometer Luftlinie vom Weiler Haut-Vernet entfernt. Um allein dorthin zu gelangen, hätte Émile etwa zwei Kilometer zu Fuß laufen müssen. Das sei nicht auszuschließen, das Kind sei häufig mit seinen Verwandten in den Bergen gewandert.

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Das Verschwinden des kleinen Jungen hatte die Menschen weit über seine französische Heimat hinaus beschäftigt und große Betroffenheit ausgelöst. Émile war bei seinen Großeltern in dem Weiler Haut-Vernet in Südfrankreich im Urlaub, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Auch etliche andere Verwandte waren zu der Zeit bei den Großeltern zu Besuch.