Wie und wo starb der kleine Junge?
Fall Émile (†2): Fundort der Knochen gibt Rätsel auf
Was ist dem kleinen Émile zugestoßen?
Nach der traurigen Gewissheit, dass der Zweijährige tot ist, steht nun die Frage nach dem „Wie“ und „Wo“ im Fokus der Ermittlungen. Am Osterwochenende wurden Knochen des Jungen gefunden, doch der Fundort nahe dem Örtchen Haut-Vernet gibt Rätsel auf.
Fundort liegt in schwer zugänglichem Gebiet

Der Zeitung „Le Parisien“ zufolge sind die Knochen unvollständig. Laut unbestätigten Meldungen sei bisher lediglich der Schädel gefunden worden. Das Gebiet war in den vergangenen Monaten mehrfach abgesucht worden. Es ist unklar, ob der Junge dort oder woanders ums Leben gekommen sei. Das Gelände sei schwer zugänglich und uneben.
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Es könne sein, dass man die Knochen bei früheren Suchaktionen übersehen habe, sagte Gendarmerie-Sprecherin Marie-Laure Pezant im Sender „CNews“. Denkbar sei aber auch, dass die Gebeine erst später an die Stelle gelangten, etwa durch einen Menschen, ein Tier oder das Wetter.
„Aus Respekt vor der Familie" keine Angaben zu den Ermittlungen

Nach dem Knochenfund hatten etwa 100 Ermittler und Suchhunde am Ostermontag weiter nach Hinweisen gesucht. Die Polizei teilte mit, dass Haut-Vernet für den Rest der Woche abgesperrt wird, um weitere Grabungen durchzuführen. Die gefundenen Knochen werden gerichtsmedizinisch untersucht. Davon erhoffe man sich Hinweise, wie Émile gestorben ist.
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Die Behörden halten sich stark zurück mit weiteren Einzelheiten. „Aus Respekt vor dem Dienstgeheimnis und vor der Familie kann ich keine Angaben zu den Ermittlungen machen“, sagte Polizeisprecher Pierre-Yves Bardi.
Todesursache noch unklar

Der Sender „BFMTV“ zitiert den renommierten Kriminologen François Daoust. Er sagte dem Bericht zufolge, dass ein „Nullpunkt“ fehle, eine Stelle, „wo sich die maximale Anzahl an Knochen befindet, der Ort, an dem das Kind hingefallen ist oder hingelegt wurde.“
Laut dem Sender liegt der Fundort knapp einen Kilometer Luftlinie vom Weiler Haut-Vernet entfernt. Um allein dorthin zu gelangen, hätte Émile etwa zwei Kilometer zu Fuß laufen müssen. Das sei nicht auszuschließen, das Kind sei häufig mit seinen Verwandten in den Bergen gewandert.
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Das Verschwinden des kleinen Jungen hatte die Menschen weit über seine französische Heimat hinaus beschäftigt und große Betroffenheit ausgelöst. Émile war bei seinen Großeltern in dem Weiler Haut-Vernet in Südfrankreich im Urlaub, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Auch etliche andere Verwandte waren zu der Zeit bei den Großeltern zu Besuch.