Suche nach kleinem Jungen (3) geht weiter

Vermisster Émile: Jetzt kommen dunkle Details über seine Familie ans Licht!

Ein kleiner Junge im Protrait
Der kleine Émile (3) ist immer noch verschwunden.
Gendarmerie Nationale

Was haben Émiles Vater und Großvater zu verbergen?
Seit dem 8. Juli 2023 ist für die Familie des kleinen Jungen nichts mehr wie es war. An diesem Tag vor fast neun Monaten verschwindet der damals Zweijährige aus dem Garten seiner Großeltern im französischen Le Vernet (Alpes-de-Haute-Provence) spurlos. Seitdem geht die Polizei immer neuen Spuren nach. Jetzt ist Émiles Familie ins Visier der Ermittler geraten.

Émiles Vater stand wegen rassistischer Gewalttaten vor Gericht

Die französische Polizei will einfach nicht aufgeben, sie will herausfinden, was Émile passiert ist. Dafür gehen die Ermittler jeder noch so kleinen Spur nach, kontrollieren verdächtige Anwohner aus dem Dorf, bulgarische Arbeiter – und jetzt auch Émiles Familie. Schon kurz nach seinem Verschwinden überprüft die Polizei alle Familienmitglieder, sucht ihre Namen im Vorstrafenregister. Zwei Namen springen den Beamten dabei direkt ins Auge: Es gibt Einträge zu dem Vater und dem Großvater des Jungen.

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Im Jahr 2018 muss sich Émiles Vater vor Gericht verantworten. Der Vorwurf damals: Er soll Mitglied der rechtsextremen Gruppe Bastion Social gewesen und mit ihr in rassistisch motivierte Gewalttaten verwickelt gewesen sein. Im Verlauf des Verfahrens wird er freigesprochen. All das geschieht vor der Geburt des kleinen Émile.

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Émiles Großvater soll Kinder geschlagen haben

Auch der Großvater des kleinen Jungen, aus dessen Garten Émile verschwand, wird 2018 verhört. Philippe V. ist Zeuge in einer Untersuchung zu mutmalichen Gewalttaten in einer religiösen Gemeinschaft, in der er in den 1990er Jahren als Erzieher gearbeitet hat. Im Rahmen des Verhörs sprechen ihn Ermittler auf nächtliche Schläge und körperliche Züchtigungen an – Vorwürfe, die ehemalige Schüler erhoben haben sollen. Philippe V. tut diese zunächst als „völlig falsch“ ab – bis er laut BMF zugibt: „Die Tritte, ja, ich habe sie auf den Hintern gegeben. Die Ohrfeigen, ich habe ein paar verteilt. Die Schläge habe ich ein paar Mal eingesetzt, aber zum Beispiel auf Schulterhöhe.“

Auch ein ehemaliger Schüler will sich gut daran erinnern, wie sich Émiles Großvater vor etwa 30 Jahren verhalten habe: „Er war der strengste aller Erzieher. Er tolerierte keine Unverschämtheiten. Er verhängte Strafen, die man bei anderen nicht bekommen hätte. Einmal ließ er mich auf den Knien in der Ecke warten.“ Ihm ist jedoch wichtig zu betonen, dass Philippe V. kein Unmensch war: „Trotz der Strenge, die er an den Tag legen konnte, war er nicht unnahbar, und wir konnten mit ihm wie mit den anderen Erziehern reden und lachen. Wir hatten keine Angst vor ihm und scheuten uns auch nicht davor, mit ihm etwas zu unternehmen.“

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Polizei geht nicht von Zusammenhang aus

Es sind Hinweise aus der Vergangenheit von Émiles Großvater, die den Ermittlern auch heute bei ihrer Suche potenziell weiterhelfen können: „Wir versuchen gerade herauszufinden, was damals passiert ist. Dass es keine Verbindung zu Émiles Verschwinden gibt, ist sicher, aber was das in Bezug auf seine Persönlichkeit bedeutet, interessiert heute“, erklärt eine unbekannte Quelle aus der französischen Justiz BFM. Die unermüdliche Suche nach dem kleinen Jungen, der seit November mittlerweile drei Jahre alt ist, geht indes weiter. (xas)

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