Eine von sechs Theorien zu seinem Verschwinden
Vermisster Émile (2) aus Frankreich: Wurde der Kleine von einer Erntemaschine zermalmt?
Émile, wo bist du?!
Ein Zweijährige aus dem französischen Bergdorf Le Vernet wird seit Samstag (9. Juli) vermisst. Mit enormem Aufwand und Unterstützung des ganzen Dorfes und über 100 Freiwilligen wird nach dem Jungen gesucht. Doch immer noch rätseln die Ermittler, was dem Kleinen passiert ist. RTL erklärt, welche sechs Theorien es um Émiles Verschwinden gibt. Eine neue Theorie dreht sich um eine Erntemaschine!
Französische Polizei ermittelt mit enormem Aufwand
Trotz Hunderten von Helfern, Spürhunden, Wärmebilddrohnen und Hubschraubern fehlt jede Spur von dem Zweijährigen. Émile war bei seinen Großeltern im Urlaub, als sie ihn am Samstag kurz aus den Augen verloren und er in dem kleinen Bergdorf Le Vernet in Südfrankreich verschwand.
Zwei Zeugen sahen ihn noch eine Straße in dem Ort herunterlaufen. Mehr weiß die Polizei nicht. Alle 30 Häuser wurden durchsucht, alle Einwohner und Gäste befragt, Autos in Augenschein genommen und das Gelände rund um das Dorf durchkämmt. Ohne Erfolg. Émile ist weiter wie vom Erdboden verschluckt. Hypothesen und Theorien, was mit ihm passiert ist, gibt es mittlerweile einige.
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1. Theorie: Émile könnte im hohen Gras von einer Erntemaschine erfasst worden sein
Ein neuer, schrecklicher Verdacht löst eine erneute Suchaktion der Polizei aus: Émile könnte beim Spielen in hohem Gras von einer Erntemaschine erfasst worden sein. Die Ermittler suchen derzeit mit Hilfe eines hochempfindlichen Metalldetektors, der auch vom Militär verwendet wird, in Heuballen nach dem Körper des Jungen. Der französische TV-Sender BFMTV berichtet, dass Ermittler das technische Gerät ins Dorf gebracht haben.
Der eingesetzte Detektor soll so präzise sein, dass selbst kleinste Metallteile im Heu gefunden werden können. Es kommt offenbar vor, dass Landwirte teils Rehe oder anders Wild beim Mähen hoher Wiesen übersehen und diese von den Geräten erfasst werden. Oft fallen derartige Zwischenfälle erst auf, wenn das Heu verfüttert wird.
Gegenüber dem Fernsehsender BFMTV sagen Anwohner: „Wir haben hier nur eine Befürchtung, nämlich, dass der Junge im Herbst gefunden wird, wenn die Landwirte die Tiere füttern.“
2. Theorie: Der Junge wurde von einem wilden Tier attackiert
Wurde Émile von einem wilden Tier angegriffen und in die Berge gezerrt? Die Fahnder schließen das aktuell nicht aus. Denkbar sei ein Angriff durch einen Greifvogel, berichtete der Sender BFMTV unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.
In dem abgelegenen Bergdorf hatten Einwohner auch über den Angriff eines Wolfes spekuliert. Dass Wölfe Menschen angreifen, ist aber extrem selten.
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3. Theorie: Der Junge ist weggelaufen und versteckt sich
Eine der Rettungskräfte soll gegenüber der britischen Zeitung Daily Mail gesagt haben: „Émile war immer auf der Jagd nach Schmetterlingen und könnte sich dabei vom Haus entfernt haben, bevor er sich für ein Nickerchen versteckte.“ Deshalb soll die Polizei mit einem Hubschrauber über das Gelände geflogen sein und die Lautsprecher aufgedreht haben, aus denen die Stimme von Émiles Mutter zu hören gewesen sein soll. Ziel war es, den Kleinen aus seinem Unterschlupf zu locken, sollte er sich wirklich versteckt haben. Die Aktion blieb aber ergebnislos.
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4. Theorie: Émile hat sich verlaufen und ist in den Bergen verunglückt
François Balique, der Bürgermeister des Ortes, kann sich vorstellen, dass der Junge sich in der bergigen Umgebung in 1.200 Metern Höhe verlaufen oder irgendwo versteckt hat. Das sagte er im Gespräch mit örtlichen Medien. Émile soll für sein Alter schon recht gut zu Fuß sein.
Doch auch spezielle Spürhunde konnten keine Fährte des Jungen aufnehmen. Das sei ein „beunruhigendes“ Ergebnis, sagte der Hundetrainer in einem Interview mit dem Sender BFMTV.
5. Theorie: Émile wurde entführt
Die französischen Behörden haben auch ein Verbrechen oder eine Verwicklung der Familie in das Verschwinden von Émile als Hypothese nicht ausgeschlossen. In dem Haus der Großeltern hielten sich an dem Wochenende mehrere Tanten und Onkel des Jungen für ein Familientreffen auf. Der Bürgermeister von Le Vernet sagte dem Figaro, dass er ausschließe, dass Émiles Familie etwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte.
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Auch in früheren Interviews hatte Balique gesagt, er halte eine Entführung für sehr unwahrscheinlich. In einer Gemeinde mit 125 Einwohnern würden Fremde sofort auffallen.
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6. Theorie: Der Junge wurde versehentlich überfahren und dann weggebracht
Laut Daily Mail befürchtet die Polizei, dass der kleine Émile vielleicht von einem Auto oder einem Traktor totgefahren und vom mutmaßlichen Täter weggeschafft wurde. „Sonst hätten die Spürhunde bereits eine Leiche in der Region gefunden“, so ein Sprecher der Gendarmerie.
Die britische Zeitung sieht dabei Parallelen zum BBC-Drama „The Missing“, in dem ein kleiner Junge verschwindet, während er mit seiner Familie in Frankreich im Urlaub ist. In der Serie wird zunächst vermutet, dass das Kind entführt worden sei. Der Vater des Jungen findet Jahre später mithilfe eines pensionierten Ermittlers heraus, dass der Sohn von einem betrunkenen Autofahrer angefahren wurde. Dessen Bruder, ein Untersuchungsrichter, ließ alle Spuren, die zu dem Unfall führen könnten, verschwinden. Ob das Kind tot ist oder von Kinderhändlern verschleppt wurde, bleibt in der Serie offen.
Französische Polizei tappt im Dunkeln
Die Suche nach Émile werde fortgesetzt, betont der zuständige Staatsanwalt. Zwar wurden alle Suchmaßnahmen vorerst eingestellt. Aber die Polizei will weiter Spuren auswerten und Zeugen befragen.
Der Bürgermeister verhängte bis zum Abend des 17. Juli ein Zugangsverbot für den Ort für Fremde. Er will damit Katastrophentourismus verhindern und die Familie des Jungen sowie die Einwohner schützen. (she, jgr)
