Omikron-Variante sorgt für fatale Zustände in Großbritannien

Virologe Christian Drosten ist sich sicher: "So geht es los"

Mit einem Blick nach Großbritannien ist sich der Top-Virologe Christian Drosten sicher: "So geht es los."
Mit einem Blick nach Großbritannien ist sich der Top-Virologe Christian Drosten sicher: "So geht es los."
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Christian Drosten besorgt über Zustände in Großbritannien

Deutschlands Top-Virologe Christian Drosten hat bereits gewarnt: Deutschland sei aktuell nicht bereit für die Coronavirus-Variante namens Omikron. Das Problem: Er – und weitere Experten – sind sicher, dass sich eine fünfte Welle bereits anbahnt, eine rasante Ausbreitung der neuen Mutation sei nur schwer aufzuhalten. Am Freitag zeigt sich der Chef-Virologe der Berliner Charité auf Twitter besonders besorgt über die Zustände im Vereinigten Königreich. Der 49-Jährige ist sich sicher: Ähnliche Zustände könnten uns auch hierzulande erwarten.

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Epidemiologe Ulrichs über drohende Omikron-Welle - im Video

"Die Omikron-Welle wird kommen" Prof. Timo Ulrichs im Corona-Talk
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Großbritannien: Immer mehr Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern, Personal fällt krankheitsbedingt aus

Der Eingang des St. Thomas Hospital in London.
Die Zustände in britischen Krankenhäusern sind wegen der Coronavirus-Variante Omikron schon jetzt dramatisch. Virologe Christian Drosten ist sich sicher: "So geht es los."
LINDA_STEWARD

Noch stecken wir mitten in der vierten Corona-Welle. Weihnachten steht zwar vor der Tür, aber die deutschlandweite Inzidenz, der Impffortschritt inklusive Booster-Impfung und auch die im Land unterschiedlich geltenden Regeln und Maßnahmen stehen nach wie vor im Vordergrund. Zu allem Überfluss beschäftigt uns seit Ende November auch noch Omikron, eine erstmals in Südafrika entdecke Sars-CoV-2-Mutation, über die noch nicht allzu viel bekannt ist.

Was aber bekannt ist, ist die Tatsache, dass sich die Omikron-Fälle besonders in Großbritannien häufen und dort zu einem großen Problem werden. In einem führenden Londoner Krankenhaus herrsche regelrechter Andrang von Covid-19-Patienten, wie der „Guardian“ berichtet. Aktuell seien aber auch hunderte von Mitarbeitern erkrankt. Die Chance, die zunehmenden Einweisungen zu bewältigen, sinkt aufgrund des Personalmangels immer mehr. Nicht-lebensnotwendige Eingriffe seien schon abgesagt worden, damit wenigstens der laufende Betrieb aufrecht erhalten werden kann.

Der „Guy’s and St. Thomas’ Trust“ (GSTT), einer der größten Krankenhausbetreiber in der britischen Hauptstadt, bereitet sich darauf vor, die wachsende Zahl von Krankheitsausfällen zu kompensieren. Denn: Die Zahl der stationär behandelten Corona-Patienten ist im Laufe von nur einer Woche um ein Drittel gestiegen, so die britische Tageszeitung weiter. Die düstere Prognose: Die Lage wird sich in den kommenden Tagen nur noch weiter verschlechtern. Gleichzeitig fehlen unzählige Mitarbeiter.

Lese-Tipp: Diese Symptome sind typisch für eine Omikron-Infektion

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Omikron ist in Großbritannien bereits die vorherrschende Variante

In einem internen Schreiben des GSTT heißt es: „Omikron ist jetzt die vorherrschende Variante, wobei über 60% der positiven Fälle vor Ort auf diesen neuen Stamm zurückzuführen sind.“ Laut „Guardian“ legen die Chefs der Krankenhäuser im gesamten NHS derzeit fest, wie sie mit einem potenziell enormen Anstieg der Omikron-Erkrankten in Zukunft umgehen werden. Am Freitag meldete das Vereinigte Königreich den dritten Tag in Folge einen Rekord an Covid-Fällen

Gerade in Brennpunkten wie London sei der Mangel an Personal bereits spürbar, hinzu kommen etliche Mitarbeiter, die sich aufgrund von einer Corona-Erkrankung oder Selbstisolation von der Arbeit freistellen lassen mussten, erklärt Chris Hopson, der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgruppe „NHS Providers“. Dies stellt die verbleibenden Mitarbeiter vor eine große Herausforderung, da sie mehr Arbeit auffangen müssen.

Laut einer neuen Analyse der „British Medical Association“ könnten bis zum 25. Dezember – sollte die Situation in dieser Form anhalten – etwa 130.000 Angestellte der britischen Gesundheitssysteme an Corona erkrankt sein.

Eine Entwicklung, der auch der deutsche Virologe Christian Drosten düster entgegen blickt.

Lese-Tipp: Großbritannien - Gesundheitsminister schlägt Omikron-Alarm: „So etwas haben wir noch nie beobachtet“

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Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat bereits gewarnt

Eine Frau erhaelt eine Booster Impfung von Moderna gegen Covid 19 im Impfzentrum Schoenefeld. Schoenefeld Brandenburg *** Vaccinations Schoenefeld, 03 12 2021 A woman receives a booster vaccination from Moderna aga
Um sich vor einem schweren Omikron-Verlauf zu schützen, helfe die Corona-Impfung, so Experten wie Lauterbach und Co..
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Auf Twitter teilt der 49-Jährige am Freitag den Bericht des „Guardian“ und ist sich sicher: „So geht es los.“ Laut Christian Drosten wird Omikron weiter „zu massiven krankheitsbedingten Arbeitsausfällen führen. Auch in essenziellen Berufsgruppen.“ Damit könnte er auf die Situation in Deutschland anspielen. Er stimmt einem Artikel des „Zeit“-Journalisten Christian Endt zu, der schreibt, dass die Omikron-Mutation schon an Weihnachten bei uns dominant sein könnte.

Auch der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die fünfte Corona-Welle, zu der Omikron vermutlich durchaus beitragen wird, als „eine massive Herausforderung für unsere Krankenhäuser, für unsere Intensivstationen, aber auch für die Gesellschaft in der Gänze.“ Wirft man jetzt einen Blick nach Großbritannien, sehen wir, was uns eventuell blühen wird. Was vor einem schweren Verlauf mit der neuen Variante schütze, sei weiterhin die Corona-Impfung, so die Experten. (vdü)

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