Erste Pressekonferenz mit RKI-Chef Wieler
Gesundheitsminister Lauterbach drückt aufs Booster-Pedal! So viel Impfstoff kriegt Deutschland
Sie sind das neue Corona-Duo der Bundesregierung: Gesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler. Am Donnerstag informierten sie erstmals gemeinsam auf einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland. Dabei schlug der SPD-Politiker wegen der Omikron-Variante dramatische Töne an, verkündete aber auch einen großen Erfolg.
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Lauterbach: "Offensive Boosterimpfungsstrategie" einzige Lösung
Lauterbach startete die Pressekonferenz direkt mit der „Omikron-Krise“. Er habe in den letzten Tagen vor allem Gespräche mit Experten zur Lage in Großbritannien geführt. Dort gebe es „besorgniserregende Zahlen“ und das obwohl Großbritannien im Vergleich zu Deutschland eine deutlich höhere Impfquote als auch Boosterimpfquote hat. Deshalb sei eine „sehr offensive Boosterimpfungsstrategie“ die einzige Lösung im Kampf gegen die Pandemie. Nur das könne Omikron wirksam abschwächen.
Allerdings reiche die aktuell vorhandene Impfstoffmenge nicht aus. Lauterbach selbst habe am vergangenen Freitag eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Impfstoffmengen gemacht. Demnach seien für das erste Quartal 2022 bisher 50 Millionen Dosen zu erwarten, der Bedarf liege gemäß der Strategie aber bei 70 Millionen Dosen, davon 50 Millionen Booster.
„Damit kann ich nicht arbeiten“, klagte Lauterbach. Mit den bisher erwarteten Dosen wäre die Booster-Kampagne zu langsam und erst Ende März abgeschlossen, erläuterte Lauterbach. Daher arbeite die Bundesregierung an der Beschaffung von mehr Impfdosen.
Allerdings möchte er hiermit keine Kritik an seinem Vorgänger Jens Spahn – mit dem er im engen Kontakt steht – üben. Für eine offensive Impfstrategie benötige man allerdings „sehr viel Impfstoff und dafür braucht man den Impfstoff schnell.“
Deutschland bekommt mehr Impfstoff
Lauterbach kann aber auch einen ersten Erfolg seiner Bemühungen verkünden. 35 Millionen Dosen Moderna-Impfstoff, die leichter zu beschaffen seien als Biontech, können vorgezogen geliefert werden. Der SPD-Politiker bezeichnet dies als großen Erfolg und bedankt sich in dem Zuge auch für die Bemühungen von Bundeskanzler Olaf Scholz, der „vor Ort unterstützt“ hat.
Mehr Impfstoff sei trotzdem nötig: „Es kann nicht sein, dass die besonders erfolgreiche Boosterkampagne, die wir in Deutschland begonnen haben, mit 1,5 Millionen Boosterimpfungen an einem Tag, dass diese ausgebremst wird, weil wir nicht genug Impfstoff haben. Das möchten wir verhindern.“
Zusätzlich führe Lauterbach auch Gespräche mit anderen Ländern, um weitere Impfstoffdosen zu bekommen.
Die Bundesregierung hatte bereits angekündigt, zusätzliche 80 Millionen Dosen von Biontech über EU-Verträge kaufen zu wollen. Lauterbach sagte, ein Teil hiervon könne eventuell noch im ersten Quartal 2022 kommen, sonst voraussichtlich im zweiten bis vierten Quartal. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte hierfür sowie für 12 Millionen weitere Dosen, die direkt beschafft werden sollen, rund 2,2 Milliarden Euro bewilligt. (khe/mor)
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