Uns droht die fünfte Corona-Welle

Virologe Drosten: Deutschland noch nicht bereit für Omikron-Variante

ARCHIV - 22.01.2021, Berlin: Christian Drosten, Direktor Institut für Virologie der Charité Berlin, nimmt an einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage um die Corona Pandemie teil. (zu dpa "Drosten dämpft Hoffnungen auf Ende der Pandemie im Frühjahr") Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Virologe Christian Drosten.
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Obwohl wir noch mitten in der vierten Corona-Welle stecken, bahnt sich schon die nächste an. Neben Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt auch Deutschlands Top-Virologe Christian Drosten vor einer rasanten Ausbreitung des Coronavirus durch die neue Omikron-Variante. Deutschland sei noch nicht bereit dafür, twittert der Chef-Virologe der Berliner Charité am Freitag.
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Drosten: „Omikron ist ein optimales Postpandemievirus“

Drosten kommentierte am Freitag den Tweet des „Zeit“-Journalisten Christian Endt, der schreibt, dass die Omikron-Variante in Deutschland bereits gegen Weihnachten dominant sein könnte. Dabei greift er auf Daten aus Dänemark und Großbritannien zurück, wo sich das Virus aktuell mit rasender Geschwindigkeit verbreitet. Hierzulande wisse man noch zu wenig über die Ausbreitung der neuen Variante, so Endt. Er denkt, dass sich die Mutante ähnlich wie in den genannten Ländern ausbreiten werde.

Der Chef-Virologe stimmte ihm zu und twitterte: „Deutschland ist wegen der Impflücke noch nicht bereit für die endemische Situation“. Deutschland habe im Gegensatz zu Großbritannien das „Sonderproblem“ vieler Ungeimpfter und nicht genesener Personen über 60 Jahre. „Omikron ist ein optimales Postpandemievirus“, so Drosten.

Laut dem jüngsten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts sind 24 Prozent der 18- bis 59-Jährigen und 12 Prozent der über 60-Jährigen ungeimpft.

Lauterbach warnt vor Lage wie in Großbritannien

Auch Bundesgesundheitsminister Lauterbach warnte am Freitag vor der fünften Welle. Die Omikron-Welle könne verzögert, aber nicht verhindert werden, sagte der SPD-Politiker. Die neue Welle werde „eine massive Herausforderung für unsere Krankenhäuser, für unsere Intensivstationen, aber auch für die Gesellschaft in der Gänze“ sein, so Lauterbach. So eine Herausforderung habe man in der Pandemie noch nicht gesehen. Was in Großbritannien derzeit beobachtet werde, übertreffe alles, was in der Pandemie bisher beobachtet worden sei.

„Das einzige, was zuverlässig schützt vor einem schweren Verlauf bei der Omikron-Infektion ist die Boosterimpfung“, sagte er und schloss auch weitere Einschränkungen nicht aus. Der Expertenrat der Regierung soll dazu an diesem Freitag beraten. (mor)

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