Vermisste 16-Jährige ist wieder bei ihren Eltern
Nachbar, den Isabella "Opa" nannte: "Sie war kein Draufgängertyp"
Zwei Wochen lang war Isabella (16) aus Celle (Niedersachsen) spurlos verschwunden, ihre Eltern lebten in großer Sorge. Mitte der Woche dann die erlösende Nachricht: Der Teenager wurde in Frankreich entdeckt und ist inzwischen wieder zu Hause. Auch die Nachbarn sind erleichtert, dass dem Mädchen nichts passiert ist. Ein Mann, den Isabella liebevoll „Opa“ nannte, kann sich ihr plötzliches Verschwinden nicht erklären. Sie sei ein „total unauffälliges Mädchen“ gewesen, „kein Draufgängertyp“, erzählt er im RTL-Interview.
Auf dem Schulweg rief Isabella "Hallo Opa"
„Als kleines Kind kam sie immer bei uns am Haus vorbei“, erinnert er sich. Auf dem Weg von der Schule habe Isabella oft „Hallo Opa“ gerufen. „Auf dem Rückweg gab's dann schon mal eine kleine Nascherei“, sagt der Nachbar. Isabella sei immer „ein ganz, ganz liebes Kind“ gewesen; er kann sich nicht vorstellen, dass sie einfach abgehauen ist. „Wir haben sie nie so gekannt, dass sie sagt: ‘Ich mach hier Schluss, mir passt was nicht'“, erzählt er.
Der Nachbar ist erleichtert, dass das Mädchen wieder da ist. „Uns fällt ein großer Stein vom Herzen. Wir haben viele schlaflose Nächte gehabt.“ Isabellas Familie wünscht er, „dass sie wieder zu einem normalen Leben zurückfindet. Es wird schwer genug sein, wieder Tritt zu fassen.“
Video: Isabella (16) ist wieder in Deutschland
Teenager verschwand aus Elternhaus in Celle
Isabella war am 22. März aus ihrem Elternhaus im niedersächsischen Celle verschwunden. Besorgniserregend war vor allem, dass sie weder ein Smartphone noch eine Geldbörse oder einen Ausweis mitgenommen hatte. Die Eltern informierten die Polizei, die ein Verbrechen für möglich hielt. Eine Fahndung nach dem Mädchen begann.
Zwar traf die französische Polizei schon am Tag nach dem Verschwinden auf Isabella – in der Nähe von Paris. Weil die 16-Jährige aber falsche Angaben zu ihrer Person machte, konnten die Polizisten keine Verbindung zu dem Vermisstenfall aus Deutschland herstellen.
Facebook-Post führte zu vermisster Isabella nach Frankreich
Der Durchbuch gelang schließlich über die sozialen Medien. Isabellas Eltern wendeten sich mit einem emotionalen Post an die Öffentlichkeit. Und die Polizei veröffentlichte auf Facebook ein Video, das häufig geteilt wurde. Eine Beamtin des Bundeskriminalamts sah den Post und erkannte die Ähnlichkeit zwischen dem Teenager im Video und dem in Frankreich aufgefundenen Mädchen. Sie informierte die Kollegen in Celle. Am Mittwoch reiste Isabellas Vater nach Frankreich und kehrte am Donnerstag mit ihr nach Niedersachsen zurück.
Weshalb Isabella verschwand, muss noch geklärt werden
Die Umstände von Isabellas Verschwinden sind noch unklar – auch, bei wem sie Unterschlupf fand. Vermutlich reiste sie illegal in Frankreich ein. Denn dazu ist ein negativer Corona-Test nötig, und der Teenager hatte keine Papiere dabei. Konkrete Anhaltspunkte für eine Straftat gebe es bislang nicht, erklärte die Polizei am Donnerstag.