Ernährungsexperte erklärt die erstaunlichen EffekteDas passiert im Körper, wenn wir auf Fleisch verzichten

Raw beef tenderloin lies on a wooden cutting board and spices for cooking on a black table, top view and large kitchen knife
Wurst und Fleisch gehören für viele Menschen nach wie vor täglich auf den Speiseplan. Aber: Ein Verzicht zahlt sich aus!
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Einmal mit ohne Fleisch, bitte!
Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, mehr und mehr auf Fleisch zu verzichten. Gerade zur Fastenzeit lassen viele Schnitzel, Steak, Salami und Co. weg – und das zahlt sich aus, denn schon wenige Wochen Verzicht ziehen positive Effekte nach sich. Was genau mit dem Körper passiert, wenn wir Fleisch weglassen – wir klären auf.

Fleischlos-Trend: Ernährungsexperte im Interview

Das Bewusstsein für gesündere Lebens- und Ernährungsweisen ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Viele Menschen möchten ihrem Körper und ihrer Gesundheit etwas Gutes tun, gar ihre Lebenserwartung verbessern. Und mit dem Verzicht auf Fleisch funktioniert dieses Vorhaben tatsächlich ganz wunderbar, wie Ernährungsexperte Dr. Volker Manz im RTL-Interview verrät.

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Verzicht auf Fleisch bringt positive Effekte mit sich!

Zwar habe Fleisch auch einige positive Eigenschaften – immerhin komme auf 100 Gramm Fleisch ca. 30 Gramm Protein. Und auch Vitamin B (gut für den Energiestoffwechsel, das Nervensystem und den Zellschutz), Zink (gut für die Wundheilung) und Eisen (wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen) seien enthalten, erklärt Dr. Manz. Aber: Übermäßiger Fleischkonsum kann uns schaden und ein Verzicht dementsprechend positive Effekte mit sich bringen.

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Auf Fleisch verzichten – fünf Dinge, die sich zum Positiven verändern

  • Mentaler Effekt: Allein der Gedanke, dass man mit dem Verzicht etwas Gutes tut – nicht nur für sich, sondern auch für das Tierwohl –, wirke sich positiv auf den Menschen aus, so der Experte.

  • Verbesserte Verdauung: Man müsse zwischen verarbeitetem und unverarbeitetem Fleisch, also reinem Fleisch, unterscheiden. Dr. Manz erklärt, dass Zusatzstoffe und Konservierungsstoffe von verarbeitetem Fleisch den Organismus belasten und außerdem antibakteriell wirken: „Sie zerstören also auch die gesunden Darmbakterien“, sagt er. Bedeutet im Umkehrschluss: Streiche man verarbeitetes Fleisch vom Speiseplan, lasse sich schnell eine Verbesserung der Verdauung beobachten. Auch unverarbeitetes Fleisch sei relativ schwer verdaulich, daher könne sich auch dieser Verzicht positiv auf die Darmgesundheit auswirken.

  • Verbessertes Immunsystem: „Das Immunsystem sitzt zu 70 Prozent im Darm.“ Da sich der Verzicht auf Fleisch positiv auf den Darmtrakt auswirke, fühle man sich auch vitaler und gesünder.

  • Risiko von Herz- und Krebserkrankungen sinkt: Wenn man auf rotes Fleisch verzichtet, werde das Risiko von koronaren Erkrankungen und sogar Krebs reduziert. Das liege daran, dass Rind-, Schweine-, Lamm- und Ziegenfleisch „reich an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin“ seien, so Manz.

  • Verbessertes Hautbild: Kein Fleisch – keine Pickel? Auch das Hautbild verbessere sich laut dem Experten sichtlich, verzichten wir auf Fleisch. Der Grund: „Die Sensibilität für Entzündungen wird gesenkt.“

Durch den gesünderen Darmtrakt komme es außerdem zu einer generellen Verbesserung des Wohlbefindens, der Endorphinausschüttung und des Stoffwechsels.

Kein Fleisch mehr: Wie lange dauert es, bis die positiven Effekte einsetzen?

„Die positiven Effekte stellen sich sehr schnell ein“, weiß Dr. Manz. Der Ernährungsexperte hat bereits eigene Studien zu fleischlastiger und pflanzenbasierter Ernährung durchgeführt. Dabei habe sich gezeigt, dass man bereits nach rund sechs Wochen signifikante Unterschiede feststellen könne.

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Und was passiert, wenn Fleisch doch wieder regelmäßig auf dem Teller landet? Sind dann alle positiven Effekte hinfällig? Laut Dr. Manz mache das nicht gleich alles zunichte, doch es bestehe die Gefahr, dass man wieder in alte Verhaltensmuster zurückfalle. Wer beispielsweise nur temporär - etwa in der Fastenzeit - auf Fleisch verzichte, dem empfiehlt der Experte, Fleisch im Anschluss bewusster zu konsumieren, um die positiven Effekte langfristig beizubehalten.

Wie das funktionieren kann? Dafür hat der Experte einige Tipps:

  • nichtverarbeitetes Fleisch bevorzugen

  • auf eine gute Haltungsform achten

  • regionale Herkunft bevorzugen

  • mageres, helles Fleisch bevorzugen (z. B. Geflügel)

Eure Meinung interessiert uns: Stimmt ab!

Wie schon gesagt, Fleisch ist nicht gänzlich schlecht. Man sollte es jedoch in Maßen genießen. Erwachsenen rät Dr. Manz daher eine Menge von rund 600 bis 800 Gramm reinem Fleisch pro Woche. Wie so oft gilt auch hier der Satz: „Die Menge macht das Gift“.

Dieser Artikel erschien bereits 2024 bei RTL.de und wurde seitdem redaktionell überarbeitet.