Synagoge bei Jerusalem

Tribüneneinsturz in Israel: Junge (12) und Mann sterben - über 160 Verletzte

Israel: Eine vollbesetzte Tribüne ist an einem jüdischen Feiertag in einer Synagoge eingestürzt.
Israel: Tribüneneinsturz in Synagoge
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Zu Beginn des jüdischen Schavuot-Fests hatten sich Gläubige versammelt – doch die voll besetzte Tribüne knickte unter dem Gewicht der Menschenmasse ein: Beim Einsturz einer Tribüne in einer Synagoge nahe Jerusalem sind ein 40-jähriger Mann und ein zwölfjähriger Junge gestorben, wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom am Sonntagabend mitteilte. Verletzt in Krankenhäuser gebracht wurden demnach 167 Menschen, darunter fünf Schwerverletzte. Zuerst war aus Israel von mehr als 50 Verletzten berichtet worden.

Im Video: Tribüne in Synagoge knickt ein

Nach Angaben der Polizei standen zu viele Menschen auf der Tribüne. Ermittlungen wurden demnach aufgenommen. Das Unglück ereignete sich in der israelischen Siedlung Givat Zeev im Westjordanland. Diese liegt im Nordwesten Jerusalems.

Schavuot-Fest: Fromme Juden gedenken der Thora-Übergabe

Am Sonntag begann das Schavuot-Fest. An diesem gedenken fromme Juden der angenommenen Übergabe der Thora, der jüdischen Bibel, durch Gott an Moses. Sie soll nach biblischer Überlieferung auf dem Berg Sinai erfolgt sein. Dieses Gebiet steht heute wieder unter ägyptischer Herrschaft. Schavuot ist auch ein Ernte-Feiertag.

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Im Video: Massenpanik-Katastrophe am Feiertag Lag Baomer

Ende April war es im Norden Israels bei einem Fest anlässlich des jüdischen Feiertages Lag Baomer zu einer Massenpanik gekommen. Mehr als 40 Menschen starben. Ein Überlebender beschrieb, wie er auf dem Meron-Berg zwischen Sterbenden überlebt hatte.

Kein Ende im Gaza-Konflikt

Die Katastrophe in dem jüdischen Glaubenshaus fällt in eine Phase der Eskalation im Gaza-Konflikt: Israels Militär hat seine Angriffe auf Vertreter der Hamas im Gazastreifen verschärft. Nach massiven Raketenangriffen durch militante Palästinenser aus dem Küstengebiet beschoss Israels Luftwaffe am Wochenende das Haus des dortigen Chefs der islamistischen Palästinensergruppe, Jihia al-Sinwar. Das Gebäude in Chan Junis habe als „militärische Infrastruktur“ gedient, teilte die Armee am Sonntag mit. Das Militär hatte der Hamas-Führungsriege zuvor mit gezielten Tötungen gedroht.

Israels Luftwaffe zerstörte am Samstag auch ein Hochhaus im Gazastreifen, in dem Medienunternehmen wie Associated Press (AP) ihre Büros hatten. Berichten zufolge wurden die Bewohner zuvor telefonisch aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Die Nachrichtenagentur AP zeigte sich entsetzt nach dem Vorfall, Journalistenverbände protestierten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rechtfertigte den Beschuss. In dem Gebäude sei ein Geheimdienstbüro der Hamas untergebracht gewesen, das Angriffe auf israelische Zivilisten organisiert habe, sagte Netanjahu dem US-Sender CBS. Es sei also „ein völlig legitimes Ziel“ gewesen. (dpa, swi)