Neue Theorie zur Unglücksursache
Todesbus in Venedig: Hatte der Fahrer Herzprobleme?

Ist ein Herzfehler schuld gewesen?
Es ist knapp acht Wochen her, dass Alberto R. den Unglücksbus im norditalienischen Mestre gefahren ist. 21 Menschen sterben – auch der Fahrer. Aus der Pathologie kommen nun Hinweise auf eine mögliche Unglücksursache: Alberto soll an Herzproblemen gelitten haben. Seine Familie bestreitet das allerdings.
Obduktion soll zeigen, dass Albertos Herzgewebe nicht intakt war
Bereits nach dem Zeitpunkt des Unglücks gab es die Vermutung, dass ein medizinischer Notfall der Auslöser für den Unfall sein könnte. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin die Ermittlungen übernommen. Wie die italienische Zeitung Corriere del Vento berichtet, soll die erste Obduktion keinerlei Ergebnisse gebracht haben. Doch weitere Untersuchungen sollen zeigen, dass mit Albertos Herzgewebe etwas nicht stimmt. Die Staatsanwaltschaft habe daraufhin die Ermittlungen fortgesetzt, heißt es in dem Bericht. Eine Pathologin der Universität Padua soll sich der Obduktion nun annehmen. Als Termin wird der 21. Dezember genannt. Danach sollen weitere Erkenntnisse vorliegen.
Im Vorfeld soll ein Anwalt der Familie von Alberto R. Herzprobleme ausgeschlossen haben. Er soll aus diesem Grund auch Besuche in der Notaufnahme verweigert haben, wie Corriere del Vento berichtet. Und auch jetzt sollen Berater der Familie organische Probleme, die zu einer Bewusstlosigkeit geführt haben könnten, ausschließen.
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Chef des Bus-Unternehmens: „Er war ein erfahrener, gewissenhafter Fahrer"
Alberto R. galt als erfahrener, gewissenhaften Fahrer. So zitierte das italienische Medium La Repubblica den Chef des Busunternehmens vor einigen Wochen. Der 40-Jährige soll sechs Jahre lang für das Unternehmen gefahren sein. Am Abend des Unglücks wollte Alberto Touristen aus Venedig zurück zu einem nahegelegenen Campingplatz fahren. Doch dazu sollte es nicht kommen. Der Bus kam von der Spur ab und stürzte circa 15 Meter in die Tiefe. Unter den Todesopfern befanden sich auch Deutsche. Weitere Opfer stammten aus der Ukraine, Spanien, Frankreich und Österreich. Was genau zu dem Unglück geführt hat, müssen nun weitere Untersuchungen klären. (amp)
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