BankenkriseRTL/ntv-Trendbarometer: Fast jeder Zweite befürchtet neue Wirtschaftskrise

Symbolbild zum Thema Geld-Euro-Hilfsgelder u.s.w. Euromuenzen-Geld *** Money euro aid money u s w euro coins money symbol image
Fast jeder Zweite sorgt sich vor dem Beginn einer neuen Wirtschaftskrise, so das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv.
www.imago-images.de, IMAGO/Martin Wagner, IMAGO/Martin Wagner

Erst mit der Silicon Valley Bank eine Bank, die in der Normalbevölkerung kaum einer kennt, dann die schlingernde Großbank Credit Suisse, die gerettet wird: Vielen Menschen in Deutschland wird bei diesen Meldungen mulmig, erinnert es sie doch zu sehr an die Anfänge der Finanzkrise 2008.
Fast jeder Zweite sorgt sich vor dem Beginn einer neuen Wirtschaftskrise, wie das aktuelle Trendbarometer von Forsa im Auftrag von RTL/ntv zeigt.

VIDEO: Ukraine, Banken-Crash & Energie: So denken die Deutschen!

Das ganze RTL/ntv-Trendbarometer können Sie im Video sehen.

Große Sorge vor Bankenkrise unter AfD-Anhängern

49 Prozent der Bundesbürger glauben, dass diese Probleme bei einigen Banken sich wieder zu einer Wirtschaftskrise ausweiten könnten wie im Zuge der Finanzkrise 2008/2009. 43 Prozent glauben das eher nicht. Besonders sorgenvoll blicken laut der Umfrage die Ostdeutschen (68 Prozent) und die Anhänger der AfD (79 Prozent) in die Zukunft und befürchten eine neue Wirtschaftskrise.

Im Zentrum der Bankenkrise steht das sogenannte Zinsänderungsrisiko. So hatte etwa die Silicon Valley Bank enorme Summen in langlaufende und niedrig verzinste Anleihen gesteckt, die eigentlich zu den sichersten Investments am Finanzmarkt zählen. Da die US-Notenbank Fed die Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation aber so rasch und deutlich erhöhte, verlor dieses Portfolio drastisch an Wert. Das ließ die Bilanz aus dem Ruder laufen und löste letztlich einen immensen Abzug von Kundengeldern aufgrund von Liquiditätssorgen aus. Das große Problem lag also - anders als zum Beispiel bei den toxischen Hypothekenpapieren der Finanzkrise 2008 - nicht in hohen und undurchsichtigen Kredit-, sondern in schlecht gemanagten Zinsrisiken.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Ist mein Geld sicher? Drei Fragen, drei Antworten zur aktuellen Bankenlage

Turbulenzen betreffen bislang nur Banken mit hausgemachten Problemen

Die derzeitigen Turbulenzen betreffen bislang nur einzelne Banken - meist mit hausgemachten Problemen. Nach Einschätzung der meisten Experten ist die Situation grundlegend anders gelagert als bei früheren Flächenbränden im Finanzsystem. Dennoch gibt es Warnungen vor größeren Gefahren, die noch in den Bankbilanzen schlummern.

Eine Studie, die zuletzt für Aufsehen sorgte, geht von fast 190 US-Banken aus, die unter hohen Zinsrisiken in ihren Bilanzen ächzen. Die Analyse schätzt die Summe womöglich gefährdeter Kundeneinlagen auf rund 300 Milliarden Dollar. Die Forscher betonen, dass die Silicon Valley Bank bei weitem nicht das Geldhaus mit der schlechtesten Kapitalausstattung in den USA war und zehn Prozent der Banken dort größere unrealisierte Wertverluste in ihren Bilanzen haben. (forsa/dpa/eku)

Informationen zur Forsa-Umfrage:

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL und ntv am 17. und 20. März 2023erhoben.

Datenbasis:1.004 Befragte

Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa

Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.